Sonntag, 29. Juni 2008
Zimbabwe Superinflation
Die Diktatur in Zimbabwe unter den Autokraten Robert Mugabe nähert sich ihrem Ende. Dieser Mann lebt in einer Parallelwelt und ist ein weiteres trauriges Beispiel dafür, wie Helden der Unabhängigkeitsbewegung zum Fluch ihres Landes werden können.
Paranoia ist noch ein höfliche Umschreibung für das psychotische Verhalten des Herrschers Mugabe. Er hat eine self-fulfilling prophecy geschaffen und eine wachsende Zahl von Gegnern in Zimbabwe und im Ausland.
Es gibt eine lange Tradition, dass Arbeitskräfte aus Zimbabwe in Südafrika arbeiten und einen Teil ihrer Verdienste an die in Zimbabwe zurückgebliebene Familie überweisen. Die Zahl der wirtschaftlichen und politischen Flüchtlingen aus Zimbabwe hat erheblich zugenommen.
Robert Mugabe hat so viel Hass gegen seine Person und die Clique der ihn stützenden Militärs und Kleptokraten erzeugt, dass er bei einen Machtverlust sofort ins Exil fliehen muss. Die chinesische Diktatur ist seit Jahren seit wichtigster Unterstützer und er wird bestimmt einen warmes Heim bei seinen ideologischen Freunden finden.
Die systematische Zerstörung der Einnahmequellen der privaten Wirtschaft hat den Zimbabwe-Dollar zu einer fiktiven Währung verkommen lassen. Als 1995 im Land war, konnte man mit 2 Dollar noch etwas kaufen. Doch aktuell gibt es bereits Geldscheine mit einem aufgedruckten Wert von 75 Milliarden Zim-Dollar.
Diese Hyperinflation nimmt sogar an Geschwindigkeit zu. Am 10. Mai 2008 betrug der Umrechnungskurs für einen Euro 293.308.700 Zimbabwe-Dollar (293 Millionen!). Die Abbildung zeigt die Entwicklung der letzten Wochen. Der letzte Kurs vom 27. Juni 2008 betrug 1 Euro gleich 16.309.079.100 Zimbabwe-Dollar (16 Milliarden!). Der eben genannte unsinnige Umrechnungskurs bewegt sich auf einer linearen Darstellung im Null-Bereich. [Die Zahlen entstammen der Online-Datenbank von oanda.com. Es sind dies die Interbank-Umrechnungskurse]
Deshalb habe ich die Zahlen auch noch einmal auf einer logarithmischen Skala dargestellt.
Bei der derzeitigen Entwertungsgeschwindigkeit –eigentlich kann gar nicht mehr von einer Entwertung geredet werden, die Währung ist wertlos- wird wahrscheinlich bereits im August die Billionengrenze im Umrechnungskurs mit dem Euro überschritten.
Was mich dabei so wütend macht ist, dass Autokraten wie Mugabe und früher Hastings Banda von Malawi ihr Land und die Wirtschaft systematisch zerstören und die Weltöffentlichkeit schaut zu. Es finden sich stets 1-2 Staaten im UN-Sicherheitsrat (aktuell die gelenkte "Demokratie" Russland und die Ein-Parteien-Diktatur China) die bereits eine Verurteilung durch die Androhung eines Vetos verhindern.
Diplomatie zeigt hier ihre Schwäche. Es reicht die Androhung eines Vetos und schon wird keine Resolution formuliert. Es sind doch stets die gleichen undemokratischen Staaten, die ein Veto einlegen wollen. Sollen sie doch. Sie laden damit eine immer größere historische Schuld für die Unterdrückung und den staatlichen Mord auf sich.Mit der dilatorischen Diplomatie der drei anderen Veto-Mächte wird das Elend und unrecht nur verlängert.
Update 18. Juli
Der Umrechnungskurs des Euro zum Zimbabwe-Dollar zwischen den 21. Juni und dem 18. Juli 2008 nach Angaben von oanda.com. Seit dem oben geschriebenen Blogeintrag hat sich der "Wert" des Zimbabwe-Dollar noch einmal halbiert. Die Entwertungsgeschwindigkeit (Inflationsrate wäre hier falsch) verlangsamt sich. Während Ende Juni die Währung gegenüber dem Euro innerhalb eines Monats 95 Prozent verlor, reduzierte sich die Entwertung von Mitte Juni auf Mitte Juli auf 85 Prozent. OK, das war jetzt zynisch; aber eine absurde Währung kann auch nicht mit nüchternen Worten beschrieben werden.
Donnerstag, 19. Juni 2008
La Fete in Hannover
Am Samstag ist der kalendarische Sommeranfang und Hannover wie auch viele andere Städte in Europa feiern die Fête de la Musique. Ich habe das Glück einen kleinen Beitrag für dieses Fest zu leisten. So kommt zu der Freude über die Musik auch noch ein gewisses Wohlgefühl der Verantwortung hinzu.
Ich werde der Stage Manager der Station am Schillerdenkmal sein und mich um die zehn Gruppen kümmern, die dort auftreten werden.
Kommt und hört:
Fortsetzung folgt
wahrscheinlich mit Anmerkungen zu den Gruppen.
Ich werde der Stage Manager der Station am Schillerdenkmal sein und mich um die zehn Gruppen kümmern, die dort auftreten werden.
Kommt und hört:
- 12:30 Unidos do Samba Reggae 2008
- 13:20 Garazband
- 14:20 Chor der Musik- und Kulturliebhaber
- 15:00 Mokekaba
- 15:30 After Six
- 16:10 Streetdrummers
- 16:40 Eternal Flames
- 17:20 Brassberries
- 18:00 Die Chorifen
- 18:50 Schlaglichter
Fortsetzung folgt
wahrscheinlich mit Anmerkungen zu den Gruppen.
Dienstag, 17. Juni 2008
Unzuverlässliche europäische Elite
Der Weiterentwicklung der Europäischen Union wird immer wieder nachgesagt und vorgeworfen, dass dies ein Projekt alleine der Eliten ist. Die Reaktionen der europäischen Regierung auf das NEIN der irischen Bevölkerung zum Vertrag von Lissabon bestätigt diese These.
Vor der Abstimmung wurde von diesen Regierungen betont, dass der Ausgang der Abstimmung eine Bedeutung für die Ratifizierung hat. Als nun selbst nach Werbung der gesamten politischen Elite Irlands die Bevölkerung diesen Vertrag ablehnte, war davon keine Rede mehr. Nun soll weiter ratifiziert werden und mit einem juristischen Trick diese "Krise" (welche Krise) überwunden werden.
Die so genannte politische Elite in Europa hat schon mehrmals gezeigt, dass Sie keinerlei Interesse an einer wirklichen Demokratisierung des europäischen Projekts hat.
Der Entwurf einer Verfassung für die Europäische Union wurde von einem gerontokratischen Zirkel unter den Namen Verfassungskonvent um den ehemaligen franzöischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing im Jahre 2003 erstellt und 2004 von den von den Staats- und Regierungschefs der EU unterzeichnet. Die Mitglieder des Verfassungskonvent hatte keinerlei demokratische Legitimation und wurden von den einzelnen Regierungen ernannt.
Die Ratifizierung der Verfassung wurde in vielen Staaten (u.a. Deutschland) durch die Parlamente vorgenommen, doch hatten gleich mehreren Länder hioerfür ein Referendum angesetzt. Am 20. Februar 2005 fand ein konsultativen, also rechtlich nicht bindendes Referendum in Spanien statt. Die Bevölkerung stimmte mit Dreiviertel-Mehrheit für den Text des Verfassungsentwurfs. Da war die Demokratie noch in Ordnung. Als aber am 29. Mai 2005 die französische Bevölkerung und zwei Tage später das niederländische Volk den Text ablehnten war eine Panik unter der Elite zu bemerken.
Die Ratifizierung wurde damals gestoppt (eine Denkpause hies es offiziell).
Während der deutschen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 wurde ein zweiter Versuch konkretisiert und während der nachfolgenden portugiesischen EU-Präsidentschaft als Vertrag von Lissabon verabschiedet. Die Kritik aus Frankreich und den Niederlanden wurde ignoriert und der Vertrag von Lissabon ist zu mehr als 95% textidentisch mit dem Verfassungsentwurf, darf sich jetzt nur nicht mehr Verfassung nennen. Alle kritischen Punkte (Militarisierung der EU, Demokratiedefizit, Wirtschaftsweise) wurden nicht verändert. Dennoch behauptet die politische Elite, dass dies ein neuer Vertrag sei und deshalb nun eine neue Ratifizierung notwendig ist. Die Regierungen von Frankreich, Niederlande, Spanien, Großbritannien (die auch ein Referendum für den Verfassungsenwurf vorgesehen hatten) sorgten dafür, dass diesmal der Text nur noch durch die Parlamente ratifiziert wird. Deutschland hat auch wieder ohne große Debatte in der Bevölkerung den Text ratifiziert. Irland ist das einzige Land, dass von seiner Verfassung verpflichtet ist, dass so elementare Texte dem Volk vorgelegt werden müssen.
Die so genannte Demokratisierung durch den Vertrag von Lissabon ist eine Augenwischerei. Es soll nun qualifizierte Mehrheitentscheidungen der Regierungen geben. Wenn mir nur ein Mensch gezeigt würde, der bei seiner Wahl für ein nationales Parlament auch bewusst seine Entscheidung für europäische Politik im Kopf hat, wäre ich erstaunt. Nationale Regierungen, die keine legitimation für europäische Politik haben, entscheiden über europäische Programme!
Das Europaparlament erhält nur wenige neue Rechte. Das nun ein Bürgerbegehren möglich ist, wenn eine Million Unterschriften vorgelegt werden, erscheint praktisch unmöglich (siehe meinen früheren Text zu diesem Thema).
Die so genannte politische Elite in Deutschland und sogar in ganz Europa ist erbärmlich in ihrer Feigheit vor dem Volk. Viele Länder hätten nach einer Diskussion den Text (wieder) abgelehnt.
Vor der Abstimmung wurde von diesen Regierungen betont, dass der Ausgang der Abstimmung eine Bedeutung für die Ratifizierung hat. Als nun selbst nach Werbung der gesamten politischen Elite Irlands die Bevölkerung diesen Vertrag ablehnte, war davon keine Rede mehr. Nun soll weiter ratifiziert werden und mit einem juristischen Trick diese "Krise" (welche Krise) überwunden werden.
Die so genannte politische Elite in Europa hat schon mehrmals gezeigt, dass Sie keinerlei Interesse an einer wirklichen Demokratisierung des europäischen Projekts hat.
Der Entwurf einer Verfassung für die Europäische Union wurde von einem gerontokratischen Zirkel unter den Namen Verfassungskonvent um den ehemaligen franzöischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing im Jahre 2003 erstellt und 2004 von den von den Staats- und Regierungschefs der EU unterzeichnet. Die Mitglieder des Verfassungskonvent hatte keinerlei demokratische Legitimation und wurden von den einzelnen Regierungen ernannt.
Die Ratifizierung der Verfassung wurde in vielen Staaten (u.a. Deutschland) durch die Parlamente vorgenommen, doch hatten gleich mehreren Länder hioerfür ein Referendum angesetzt. Am 20. Februar 2005 fand ein konsultativen, also rechtlich nicht bindendes Referendum in Spanien statt. Die Bevölkerung stimmte mit Dreiviertel-Mehrheit für den Text des Verfassungsentwurfs. Da war die Demokratie noch in Ordnung. Als aber am 29. Mai 2005 die französische Bevölkerung und zwei Tage später das niederländische Volk den Text ablehnten war eine Panik unter der Elite zu bemerken.
Die Ratifizierung wurde damals gestoppt (eine Denkpause hies es offiziell).
Während der deutschen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 wurde ein zweiter Versuch konkretisiert und während der nachfolgenden portugiesischen EU-Präsidentschaft als Vertrag von Lissabon verabschiedet. Die Kritik aus Frankreich und den Niederlanden wurde ignoriert und der Vertrag von Lissabon ist zu mehr als 95% textidentisch mit dem Verfassungsentwurf, darf sich jetzt nur nicht mehr Verfassung nennen. Alle kritischen Punkte (Militarisierung der EU, Demokratiedefizit, Wirtschaftsweise) wurden nicht verändert. Dennoch behauptet die politische Elite, dass dies ein neuer Vertrag sei und deshalb nun eine neue Ratifizierung notwendig ist. Die Regierungen von Frankreich, Niederlande, Spanien, Großbritannien (die auch ein Referendum für den Verfassungsenwurf vorgesehen hatten) sorgten dafür, dass diesmal der Text nur noch durch die Parlamente ratifiziert wird. Deutschland hat auch wieder ohne große Debatte in der Bevölkerung den Text ratifiziert. Irland ist das einzige Land, dass von seiner Verfassung verpflichtet ist, dass so elementare Texte dem Volk vorgelegt werden müssen.
Die so genannte Demokratisierung durch den Vertrag von Lissabon ist eine Augenwischerei. Es soll nun qualifizierte Mehrheitentscheidungen der Regierungen geben. Wenn mir nur ein Mensch gezeigt würde, der bei seiner Wahl für ein nationales Parlament auch bewusst seine Entscheidung für europäische Politik im Kopf hat, wäre ich erstaunt. Nationale Regierungen, die keine legitimation für europäische Politik haben, entscheiden über europäische Programme!
Das Europaparlament erhält nur wenige neue Rechte. Das nun ein Bürgerbegehren möglich ist, wenn eine Million Unterschriften vorgelegt werden, erscheint praktisch unmöglich (siehe meinen früheren Text zu diesem Thema).
Die so genannte politische Elite in Deutschland und sogar in ganz Europa ist erbärmlich in ihrer Feigheit vor dem Volk. Viele Länder hätten nach einer Diskussion den Text (wieder) abgelehnt.
Freitag, 13. Juni 2008
Immanuel Kant 1796 Zum ewigen Frieden
Da ich mich in diesem Jahr beruflich mit diesem Thema beschäftige, folgen hier die Artikel ohne die langen Erläuterungen, die nach Immanuel Kant zu einem ewigen Frieden führen sollen:
Erster Abschnitt, welcher die Präliminarartikel zum ewigen Frieden unter Staaten enthält
1. Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.
2. Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem andern Staate durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können.
3. Stehende Heere (miles perpetum) sollen mit der Zeit ganz aufhören.
4. Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.
5. Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines andern Staats gewalttätig einmischen.
6. Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem andern solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind, Anstellung der Meuchelmörder (percussores), Giftmischer (venefici), Brechung der Kapitulation, Anstiftung des Verrats (perduellio) in dem bekriegten Staat etc.
Zweiter Abschnitt, welcher die Definitivartikel zum ewigen Frieden unter Staaten enthält
Erster Definitivartikel zum ewigen Frieden
Die bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch sein.
Zweiter Definitivartikel zum ewigen Frieden
Das Völkerrecht soll auf einen Föderalism freier Staaten gegründet sein.
Dritter Definitivartikel zum ewigen Frieden
Das Weltbürgerrecht soll auf Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt sein.
(Immanuel Kant (1796) Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf. Königsberg, neue vermehrte Auflage)
Dienstag, 3. Juni 2008
Zitat Thomas Erwin
Der Autor schrieb das Gedicht in der DDR, wurde 1981 aus politischer Haft in den Westen abgeschoben. Er heißt zwischenzeitlich Thomas Klingenstein und hat zurzeit eine gewisse Prominenz, weil er Gregor Gysi als IM der Stasi identifiziert.Früher habe ich Ausrufezeichen geglaubt.
Dann habe ich einen Punkt gesetzt.
Jetzt liebe ich Fragezeichen.Thomas Erwin (1981) Der Tag will immer Morgen bleiben, Gedichte, München und Zürich: Piper
Siehe die Reportage von Veit Medick in der taz vom 2. Juni 2008
Sonntag, 1. Juni 2008
Hannover Wetter Mai 2008
Der Monat Mai 2008 war in Hannover trocken, sehr sonnig und entsprechend mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von 14,6° zwei Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt oder Klimanormalwert.
(ein Klick auf die Abbildung und die Details werden sichtbar)
Die Abbildung zeigt wie bereits in den Vormonaten die Tageshöchsttemperatur als dunkel orange Linie und die Tagestiefsttemperatur als hellblaue Linie. Die Skala für die Temperaturen befindet sich auf der linken Seite. Gleichzeitig werden die täglichen Sonnenstunden als gelber Balken und die täglichen Niederschläge als dunkelblauer Balken dargestellt. Hierfür befindet sich die Skala auf der rechten Seite.
Wie zu erkennen ist, gab es überhaupt nur an sechs Tagen Niederschlag, davon allerdings am 16. Mai gleich 12,9mm. Im ganzen Monat Mai 2008 fielen nur 33,6mm Niederschlag. Dies entspricht nur 54 Prozent des langjährigen Durchschnitts.
Gleichzeitig wurden 319,8 Sonnenstunden an der Wetterstation Hannover-Langenhagen registriert (155 Prozent). Nur im Mai 1990 gab es mit 327 Stunden Sonnenschein mehr Sonne! An 20 Tagen gab es jeweils mehr als 10 Stunden Sonnenschein und am 24. Mai waren es sogar 15,3 Stunden.
Die Temperaturen zeigen eine große Schwankungsbreite. Die Tiefsttemperaturen schwankten zwischen 1,8 und 14,5° und die Tageshöchsttemperaturen zwischen 12,5 und 28,3°.
Im Mai können die sogenannten Eisheiligen auftreten. Im katholischen Heiligenkalender werden die Heiligen zwischen dem 11. und 15. Mai auch als Eisheilige bezeichnet. Die ist natürlicher populären Unsinn, denn zum einen kommt diese Kaltluftströmung nicht jedes Jahr zur Ausprägung und zum anderen ist sowohl in der Dauer und den tatsächlichen Zeitraum nicht an diese fünf Tage gebunden. Im letzten Jahr gab es diese Kaltluftströmung zwischen den 15.-18. Mai und in diesem Jahr waren die Eisheiligen zwischen den 19.-24. Mai.
(ein Klick auf die Abbildung und die Details werden sichtbar)
Die zweite Abbildung zeigt die Bodentemperatur in 5cm Höhe. Die Eisheiligen haben eine Bedeutung für die Landwirtschaft und im urbanen Umfeld für die Pflanzen auf dem Balkon oder einer Terrasse. Hier ist entsprechend abweichend von den anderen Temperaturangaben, die in 2m Höhe gemessen werden, die Temperatur der bodennahe Luft gemessen. Am 3. Mai gab es noch einmal leichten Frost und dann sank für mehr als eine Woche jede Nacht das Thermometer nur noch auf etwa 3-8 Grad. Mit einer nordöstlichen Strömung kam dann Kaltluft nach Hannover und am 20. und 21. wurden sogar Minusgrade gemessen.Das war die Singularität "Eisheilige" im Jahre 2008. In den letzten Jahrzehnten gab es viele Jahre in denen eigentlich gar nicht von Eisheiligen gesprochen werden kann. Die Kaltluftströmungen gibt es jedes Jahr zwischen Ende April und Anfang Juni, aber oftmals bleibt es bei kalten Nächten und selbst am Boden werden keine Minustemperaturen gemessen (siehe aktuell hierzu meine statistische Auswertung der Bodentemperaturen in Hannover zwischen 1979 und 2008).
Am Boden wurde dreimal Frost gemessen, dennoch gab es im Mai keinen Frosttag, da für diese Definition die Messwerte in 2m Höhe verwendet werden. Es dauerte auch sehr lange bis es den ersten Sommertag im Jahre 2008 gab. Erst am 29. Mai wurde die Marke von 25° Celsius in Hannover überschritten und mit den beiden folgenden Tagen ergaben sich insgesamt drei Sommertage, was in etwa den langjährigen Durchschnitt entspricht.
(ein Klick auf die Abbildung und die Details werden sichtbar)
Die dritte Abbildung zeigt die Tagesdurchschnittstemperatur. Ich habe jeweils den Mittelwert von drei Tagen gebildet und dies als gleitenden Mittelwert dargestellt. Zum sind auch hier deutlich die Eisheiligen zu sehen, die sogar kälter waren, als die kühlen Tage Ende April und zum anderen ist die erste Wärmeperiode ab der zweite Woche und der rasante Temperaturanstieg am Ende des Monats zu sehen.
Es gab keine besonderen Windereignisse. Nur an zwei Tagen wurde Windspitzen der Stärke 7 gemessen und an zwei weiteren Tagen wurde eine Tagesmittel von Windstärke 1 registriert.
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Alle Zahlen entstammen der öffentlich zugänglichen Datenbank vom Deutschen Wetterdienst www.dwd.de für die Wetterstation Hannover-Langenhagen. Analyse und Graphiken stammen von mir.
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden.
Und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Mein Rückblick auf das Wetter im Jahr 2007 findet sich hier,mein Blick auf die Wintertemperaturen in Hannnover hier (inklusive Winter 2007/08) und den Sommer 2007.
Im Jahr 2009 gibt es bisher zwei Berichte:
Äl Jawala beim Masala 2008
Die Band wurde unter dem Schlagwort „Balkan Big Beats“ beworben. Sie traten als dritte Band beim Konzert der Bundespreisträger vom creole 2007 auf. Es zeigte sich eine klare Konzertregie. Während Ahoar, die den Abend eröffneten, relativ ruhige Musik spielten, war ulman bereits von großer Dynamik und kräftigen Beats geprägt. Nun kamen die vier Musiker und die Musikerin von Äl Jawala auf die Bühne und zeigte ihre Interpretation von Gypsy Brass mit zwei Saxophonen, zwei Schlagwerkern und einen E-Bass. Der Schlagzeuger spielte zwischendurch auch noch Keyboard und besonders bejubelt ein solo auf einem Digeridoo.
Elektronisch verstärkte Balkan-Beats sind ja zur Zeit in und die Band schwimmt damit auf einer Welle. Der Saxophonist Lukanow versuchte sich dann als Animateur, was an der Grenze der Peinlichkeit war. Sie wissen genau, sie spielen die Musik, die gerade angesagt ist und zeigen eine erschreckend geringe Varianz im Aufbau einzelnen Songs.
Äl Jawala ist ein Party-, Tanz- und Festival-Band und damit ist eigentlich schon alles gesagt und ihnen ist nur zu wünschen, dass sie genügend Erfahrung und Geld sammeln bevor diese Musikrichtung durch den nächsten Trend abgelöst wird.
Die Band Äl Jawala im Internet.
Elektronisch verstärkte Balkan-Beats sind ja zur Zeit in und die Band schwimmt damit auf einer Welle. Der Saxophonist Lukanow versuchte sich dann als Animateur, was an der Grenze der Peinlichkeit war. Sie wissen genau, sie spielen die Musik, die gerade angesagt ist und zeigen eine erschreckend geringe Varianz im Aufbau einzelnen Songs.
Äl Jawala ist ein Party-, Tanz- und Festival-Band und damit ist eigentlich schon alles gesagt und ihnen ist nur zu wünschen, dass sie genügend Erfahrung und Geld sammeln bevor diese Musikrichtung durch den nächsten Trend abgelöst wird.
Die Band Äl Jawala im Internet.
ulman beim Masala 2008
Diese Band aus dem Wilden Osten von Deutschland spielte als zweite Band beim Konzert der Bundespreisträger vom creole 2007.
Vier Musiker, davon drei Brüder die europäische Folkmusik einmal sehr ungewöhnlich präsentierten. Die Uhlmann-Brüder spielten wechselnd Akkordeon und Bratsche, Violine und Drehleiher sowie Posaune und Flöte und der vierte spielte Schlagzeug und bediente den Apple Computer. Das war nämlich der Clou dieser Band. Alte Instrumente, die durch Drum & Bass – Loops und diversen Samples ergänzt wurden. Die realen Instrumente wurden zusätzlich elektronisch verzerrt. Es gab ein Solo auf der Posaune, dass doch tatsächlich wie eine Solo auf einer Elektrogitarre klang. Auch wurden Viola und Violine mit Wah-Wah-Effekten nicht nur einfach elektrifiziert, sondern zu ganz anderen Instrumenten. Die Drehleiher wurde mehrmals für eine Akzentuierung von Rhythmen genutzt.
Die Musik wurde europäisch, als ein Sample einer befreundeten schwedischen Vokalformation als Sample eingesetzt wurde.
Leider war die Technik bei diesem Konzert ein großes Problem. Die Tontechniker hatten große Probleme in der Abmischung. Der Drum & Bass – Hintergrund muss laut sein, überdeckte aber gleich mehrmals zu Beginn des Konzerts die Instrumente. Und einige Instrumente waren zunächst überhaupt nicht zu hören, auch wenn gerade kein Drum & Bass lief. So war zu sehen, wie mit großer Begeisterung die Drehleiher gespielte wurde, aber im Publikum war dieses Instrument nichts zu hören. Ähnlich verhielt es sich mit der Posaune, die in zwei Stücken mit Aufsatz gespielte wurde, aber kein Ton war zu hören.
Die Band war eine Entdeckung für mich, diese Kombination von Elementen aus Folk, Rock-Musik (Led Zeppelin!) und Drum & Bass ist ungewöhnlich und klingt auch auf auch deren CD Vibes (2006) sehr gut.
Im Konzert wurden vor allem aktuelle Stücke gespielte, die auf der noch in diesen Jahr erscheinenden vierten CD veröffentlicht werden. Leider meinen auch ulman ein HipHop-Stück zu spielen. Das fällt dann in die Kategorie peinlich.
Der Applaus war laut und lang anhaltend und die Band spielte trotz des engen Zeitplans eine Zugabe.
Die Band ulman im Internet und hier findet sich ein Video von ihrem Auftritt bei der creole Bundesentscheidung in Dortmund, dass die Kombination von traditioneller Folkmusik und Elektro-Musik zeigt.
Vier Musiker, davon drei Brüder die europäische Folkmusik einmal sehr ungewöhnlich präsentierten. Die Uhlmann-Brüder spielten wechselnd Akkordeon und Bratsche, Violine und Drehleiher sowie Posaune und Flöte und der vierte spielte Schlagzeug und bediente den Apple Computer. Das war nämlich der Clou dieser Band. Alte Instrumente, die durch Drum & Bass – Loops und diversen Samples ergänzt wurden. Die realen Instrumente wurden zusätzlich elektronisch verzerrt. Es gab ein Solo auf der Posaune, dass doch tatsächlich wie eine Solo auf einer Elektrogitarre klang. Auch wurden Viola und Violine mit Wah-Wah-Effekten nicht nur einfach elektrifiziert, sondern zu ganz anderen Instrumenten. Die Drehleiher wurde mehrmals für eine Akzentuierung von Rhythmen genutzt.
Die Musik wurde europäisch, als ein Sample einer befreundeten schwedischen Vokalformation als Sample eingesetzt wurde.
Leider war die Technik bei diesem Konzert ein großes Problem. Die Tontechniker hatten große Probleme in der Abmischung. Der Drum & Bass – Hintergrund muss laut sein, überdeckte aber gleich mehrmals zu Beginn des Konzerts die Instrumente. Und einige Instrumente waren zunächst überhaupt nicht zu hören, auch wenn gerade kein Drum & Bass lief. So war zu sehen, wie mit großer Begeisterung die Drehleiher gespielte wurde, aber im Publikum war dieses Instrument nichts zu hören. Ähnlich verhielt es sich mit der Posaune, die in zwei Stücken mit Aufsatz gespielte wurde, aber kein Ton war zu hören.
Die Band war eine Entdeckung für mich, diese Kombination von Elementen aus Folk, Rock-Musik (Led Zeppelin!) und Drum & Bass ist ungewöhnlich und klingt auch auf auch deren CD Vibes (2006) sehr gut.
Im Konzert wurden vor allem aktuelle Stücke gespielte, die auf der noch in diesen Jahr erscheinenden vierten CD veröffentlicht werden. Leider meinen auch ulman ein HipHop-Stück zu spielen. Das fällt dann in die Kategorie peinlich.
Der Applaus war laut und lang anhaltend und die Band spielte trotz des engen Zeitplans eine Zugabe.
Die Band ulman im Internet und hier findet sich ein Video von ihrem Auftritt bei der creole Bundesentscheidung in Dortmund, dass die Kombination von traditioneller Folkmusik und Elektro-Musik zeigt.
Ahoar beim Masala 2008
Ahoar eröffnete den Konzertabend der Bundespreisträger vom creole 2007 .
Vier Musiker, die bereits nach einem Stück als ein belgischer Jazzpianist, ein deutscher Kontrabassspieler und zwei Musiker aus dem Irak, die ein Saiteninstrument bzw. Perkussion und Gesang boten. Es fing sehr ruhig an und die Musik entwickelte sich zunächst nur auf dem fremden Saiteninstrument (Djoze), deren Klänge als schrill empfunden wurden. Erst als Piano, Bass und Perkussion Rhythmen schufen, wurde die Musik vertrauter.
Musik einer Band sollte eigentlich nicht unbedingt mit einer anderen Band verglichen werden, aber ich hörte plötzlich Musik, wie ich sie von Embryo „Steig aus“ (1973) oder Embryo’s Reise (1979) kenne. Embryo, die Urgroßeltern der später so genannten Weltmusik haben als europäische Jazzmusiker bereits in den 1970er Jahren mit Musikern und Einflüssen aus Nordafrika und Westasien (in den Medien als der mittlere Osten bezeichnet) gespielt.
Die Mischung aus sehr ruhigen Elementen, die nur vom Gequatsche im Publikum gestört wurde, und dann wieder treibenden Rhythmen war interessant. Leider habe ich keinen Bezug zu den im Irak gepflegten Gesangstil, doch nur wenige Stücke waren mit Gesang.
Es gab langen Applaus, aber die Band spielte keine Zugabe
Website der Band Ahoar
Dort finden sich auch vier Hörbeispiele, von denen ich das Stück Tek-Dom empfehlen möchte.
Vier Musiker, die bereits nach einem Stück als ein belgischer Jazzpianist, ein deutscher Kontrabassspieler und zwei Musiker aus dem Irak, die ein Saiteninstrument bzw. Perkussion und Gesang boten. Es fing sehr ruhig an und die Musik entwickelte sich zunächst nur auf dem fremden Saiteninstrument (Djoze), deren Klänge als schrill empfunden wurden. Erst als Piano, Bass und Perkussion Rhythmen schufen, wurde die Musik vertrauter.
Musik einer Band sollte eigentlich nicht unbedingt mit einer anderen Band verglichen werden, aber ich hörte plötzlich Musik, wie ich sie von Embryo „Steig aus“ (1973) oder Embryo’s Reise (1979) kenne. Embryo, die Urgroßeltern der später so genannten Weltmusik haben als europäische Jazzmusiker bereits in den 1970er Jahren mit Musikern und Einflüssen aus Nordafrika und Westasien (in den Medien als der mittlere Osten bezeichnet) gespielt.
Die Mischung aus sehr ruhigen Elementen, die nur vom Gequatsche im Publikum gestört wurde, und dann wieder treibenden Rhythmen war interessant. Leider habe ich keinen Bezug zu den im Irak gepflegten Gesangstil, doch nur wenige Stücke waren mit Gesang.
Es gab langen Applaus, aber die Band spielte keine Zugabe
Website der Band Ahoar
Dort finden sich auch vier Hörbeispiele, von denen ich das Stück Tek-Dom empfehlen möchte.
Creole–Bundessieger zu Gast in Hannover
Im Rahmen des Masala-Festivals 2008 traten am Donnerstag, den 29. Mai die drei Bundespreissieger vom 1. creole – Weltmusik aus Deutschland im Pavillon auf. Das Pavillon war der Ort für die regionale Vorentscheidung Ende 2006. Ich hatte damals bereits im Blog die verschiedenen Bands gewürdigt und das Glück gehabt, mit dem Iki Dünya Trio und dem Trillke Trio gleich zwei der regionalen Preisträger live zu erleben.
Die Bundespreisträger 2007 waren:
Der Pavillon war nur mäßig gefüllt und wie Christoph Sure vom Masala-Team sagte, waren unter den Besuchern viele Musiker, die 2007 an der Vorauswahl teilgenommen hatten. Es wunderte mich auch nicht Kathrin Löwensprung -die wunderbare Akkordeon-Spielerin vom Trillke Trio- zu sehen.
Leider muss nur einmal mehr angemerkt werden, dass viele Gäste Kommunikationszentrum Pavillon so verstehen, dass sie ohne Pause laut reden, was bei ruhigen Elementen der präsentierten Musik sehr störte.
In der Summe war es ein interessanter Abend mit einer persönlichen Entdeckung, die sich nun auch in meiner Musiksammlung befindet.
Die Bundespreisträger 2007 waren:
- Ahoar, die eine Fusion aus europäischem Jazz und irakischer Klassik bieten
- ulman, die Traditionen der europäischen Folkmusik elektronisch verfremden
- Äl Jawala, die zusätzlich den Publikumspreis gewannen mit ihrer Variante von Balkanmusik
Der Pavillon war nur mäßig gefüllt und wie Christoph Sure vom Masala-Team sagte, waren unter den Besuchern viele Musiker, die 2007 an der Vorauswahl teilgenommen hatten. Es wunderte mich auch nicht Kathrin Löwensprung -die wunderbare Akkordeon-Spielerin vom Trillke Trio- zu sehen.
Leider muss nur einmal mehr angemerkt werden, dass viele Gäste Kommunikationszentrum Pavillon so verstehen, dass sie ohne Pause laut reden, was bei ruhigen Elementen der präsentierten Musik sehr störte.
In der Summe war es ein interessanter Abend mit einer persönlichen Entdeckung, die sich nun auch in meiner Musiksammlung befindet.
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