In Kiel waren wir am 24. Juli 2009 beim CAUntdown-Festival und erlebten gute Musik und eine erbärmliche Organisation der Veranstaltung:
- Wartezeiten am Eingang von 90 Minuten
- Drei Getränkestände für 12.000 Besucher
Das CAUntdown ist ein Sommerfest der Christian Albrecht Universität Kiel und wird auf deren Sportgelände veranstaltet. Mit Clueso (Website) und Fettes Brot (Website) waren gleich zwei Gruppen angekündigt, die ein zahlreiches Publikum erwarten ließen. In der Vorberichterstattung wurde auch darauf verwiesen, dass der Ticketverkauf immer weiter eingeschränkt werden musste und schließlich war die Veranstaltung ausverkauft.
Wir hatten uns in Kiel verabredet und standen um etwa halb sieben am Sportzentrum und folgten nun den Hinweisschildern zum Eingang, während im Hintergund eine der angekündigten Bands spielte. Der Fußweg neben dem Gelände war eine einzige breite Schlange von Menschen und es ging schubweise immer wieder ein paar Meter vorwärts. So ging es eine halbe Stunde und die Musik der Band (es spielte Pohlmann) wurde lauter und endete schließlich. Als nach einer Umbaupause die nächste Band begann, kam ein wenig Unruhe bei den Wartenden auf, denn ein Eingang war immer noch nicht zu sehen und die Schlange bewegte sich manchmal für Minuten keinen Meter.
Der Auftritt von Dennis Lisk (Website) war für einige in der Schlange ein Grund zum Festival zu gehen. Einzelne Textzeilen und Refrain wurden in der Schlange mitgesungen. Es ging dann doch weiter, weil viele in der Schlange frustriert diese verließen und am Rand durch den Matsch und schließlich über eine Wiese nach vorne drängten. Es gab das Gerücht, dass das weiße Zelt, dass weit vor uns zu sehen war, nun endlich der Eingang sein sollte. Der Auftritt der dritten Band ging zu Ende, als wir schließlich so nahe am Eingang waren, dass die Hinweisschilder zu sehen waren. Regenschirme waren auf dem Gelände nicht erlaubt. Ein Hohn an einen von diesen vielen regnerischen Tagen und so waren die Bäume und Absperrgitter mit vielen Regenschirmen behängt.
Nach mehr als einer Stunde passierten wir nach einer Taschenkontrolle, Abtastung und dem Vorzeigen der Tickets den Eingang. Die breite Menschenschlange staute sich nun hinter den Eingang, denn es gab nur einen schmalen Weg, der über eine Wendung endlich zu einen durch Sichtschutzplanen umzäunten Platz führten. Der Gang auf den Platz bestätigte einen Verdacht: Die Organisatoren hatten doch tatsächlich nur einen Zugang für 12.000 Besucher zum Gelände ermöglicht. Nach 90 Minuten Schlange stehen hatten wir wenigstens die Chance die letzten beiden Bands zu erleben.
Nach diesem Ärgernis führte uns wie auch viele andere unser erster Weg zum größten Getränkestand. Es durften selbstverständlich keine eigenen Getränke mit auf das Festivalgelände gebracht werden, aber auf dem Gelände gab es für die 12.000 Menschen nur 3 (in Worten drei) Getränkestände. Es brauchte Ellbogen (hier gab es keine Schlange, es galt das Recht des Stärkeren) und eine Viertelstunde, um ein Getränk zu bekommen.
Es begann nun der sehr gute Auftritt von Clueso.
Danach versuchte ich ein weiteres Mal ein Getränk zu bekommen. Der dichte Menschenring um den großen Getränkestand wurde ergebnislos nach wenigen Minuten verlassen und ein weitere Versuche Erfrischung zu kaufen an den beiden anderen Ständen gestartet. Doch auch hier wurde ich nach einiger Zeit von der Aggression der mit mir Wartenden abgeschreckt.
OK, also wenigstens noch mal kurz auf die Toilette, bevor die nächste Band beginnt. Auch hier wieder ein Zeugnis dafür, dass die Organisatoren total überfordert waren, auch wenn es konsequent war. Wer nur drei Getränkestände zulässt, braucht auch nur wenige Dutzend Toiletten. Doch dies wurde mit Humor genommen und selbst die Frauen hatten sich in den Sträuchern am Zugang zu den Dixis ihren Bereich für ein kleiner Bedürfnis erobert.
Es kam nun der große Auftritt von Fettes Brot, die nur ein Lied brauchten, um eine wunderbare Stimmung zu erzeugen. Die Band hat nach 15 Jahren eine Vielzahl von Klassikern und so wurden viele Lieder laut mitgesungen.
Damit endete das Festival und die Besucher verließen das Gelände. Doch die Organisatoren? Standen auf der Bühne und lobten sich gegenseitig für das Festival. Wir Besucher suchten den Ausgang, um nur nach verschiedenen Versuchen festzustellen, dass nur der Eingang auch der Ausgang war. Wir stolperten in dichter Menschenschlange im Dunklen auf matschigen Untergrund (diesmal schneller) zum Zugangsweg. In weniger als einer halben Stunde standen wir verdreckt auf der Zufahrtsstraße.
Ich hoffte nur, dass das Festival kein studentisches Projekt war, denn dies war eine so schlechte Organisation, dass dies auch nicht mit Unerfahrenheit zu entschuldigen wäre. Sie die (dann doch studentischen Organisatoren) hatten nur das große Glück, dass die aktuelle Generation von Studierenden mehr als harmlos ist und sich mit Lächeln und Sprüchen all dies gefallen lässt.
Der Juni 2009 war in Hannover hatte zu wenig Sonnenschein, war entsprechend zu kühl und war zu trocken (!), obwohl eine klare Erinnerung an viele trübe Tage vorliegt.
Die Abbildung zeigt (ein Klick und Details sind zu sehen!), wie für die Vormonate die Tageshöchsttemperatur als rote Linie, die Tiefsttemperatur als hellblaue Linie, den Niederschlag in blauen Balken und den Sonnenscheinstunden als gelbe Flächensignatur.
Der Monat begann warm, war dann sehr durchschnittlich mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 15 und 22 Grad und endete mit dem Beginn einer ersten Hitzeperiode, die dann Anfang Juli sogar zu einen Tropentag führte. Es gab einen scharfen Wechsel zwischen sonnigen und regnerischen Tagen.
Es gab 5 Sommertage was etwa den Durchschnitt entspricht und am 30. Juni wurde mit 29,1° die Monatshöchsttemperatur gemessen. Der Tiefpunkt war der 6. Juni mit einer Tiefsttemperatur von 4,1°. Am Boden wurde sogar zweimal Frost festgestellt. Dies ist sehr ungewöhnlich, denn in den letzten zwanzig Jahren wurde einmal am 31. Mai noch Bodenfrost festegestellt, aber der Juni war stets an allen Tagen frostfrei. 2009 wurde am 17. Juni –0,2° gemessen und vorher war am 6. Juni zeigte das Thermometer sogar –1,7°.
Der Klimanormalwert für die Temperatur liegt in Hannover für den Monat Juni bei 15,8°, dies ist der Durchschnitt der Tagesmitteltemperaturen über 30 Jahre. An 19 Tagen wurde diese Tagesmitteltemperatur unterschritten und insgesamt wurde damit eine Monatsdurchschnittstemperatur von 15,1° Grad errechnet. Eine Abweichung von –0,7° ist nicht ungewöhnlich!
Abbildung 2 zeigt die täglichen Durchschnittstemperaturen (rote Linie) und den gleitenden 3-Tages-Durchschnittswert, um Extreme abzumildern. Vom 4. bis zum 6. Juni lag die Tagestemperatur bei nur 10,0-10,1° und der Höchstwert wurde am 30. Juni mit 22,7° erreicht.
Abbildung 3 zeigt eine größeren Zeitabschnitt. Es wurde ein gleitender 7-Tage-Durchschnitt der Temperaturen errechnet und für den Zeitraum 25. Mai bis 7. Juli dargestellt. Als dunkelblaue Linie ist der Klimanormalwert für den Monate Mai, Juni und Juli zu sehen. Die hellblaue Linie zeigt nun die Temperaturentwicklung für das Jahr 2009. Der Mai endete zu warm, dann ging die Temperatur deutlich runter und war schließlich vier Grad kühler als der Monatswert. Erst Mitte des Monats stiegen die Werte allmählich wieder an und die heißen Tage Anfang Juli waren dann vier Grad über den Durchschnitt.
An 15 Tagen fielen insgesamt 50 Millimeter Niederschlag, dies waren nur 73% des langjährigen Durchschnittswertes. Der Monatsdurchschnittswert wird sehr stark von extremen Niederschlägen geprägt und im Juni 2009 wurden zwar am 6. 10,7mm Niederschlag gemessen, was aber noch nicht wirklich ungewöhnlich ist.
Es wurden 194,2 Stunden Sonnenschein registriert, was 93% des langjährigen Durchschnittswertes entspricht. Auch dies ist keine ungewöhnliche Abweichung.
Nur am 11.-12. Juni wurde stürmischer Wind (Windstärke 8) mit einer maximalen Spitze von 20 Meter/Sekunde gemessen.
Wie stets ist meine Datenbasis die öffentlich zugängliche Datenbank des Deutschen Wetterdienst (Rubrik Wetter + Klima, dann links in das Verzeichnis Klimadaten) und alle Angaben sind für die Station 10338 Hannover-Langenhagen. Die Berechnungen von Durchschnittswerten und die Graphiken stammen von mir.
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden.
Und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate seit Januar 2008:
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Der Jahresbericht 2009 ist ein eigener Beitrag.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf die eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und einen Rückblick auf das Wetter im Jahr 2007 findet sich hier, mein Blick auf die Wintertemperaturen in Hannnover hier (inklusive Winter 2007/08) und den Sommer 2007.