Im Oktober 2009 zeigte sich die Sonne in Hannover viel zu selten. Der Monat war entsprechend zu kühl und nass. Die Monatsdurchschnittstemperatur betrug nur 8,6° Celsius und lag damit 1,1° unter dem langjährigen Mittelwert.
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Die erste Abbildung zeigt die täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen, die vom Deutschen Wetterdienst veröffentlicht werden. In Orangerot ist als Linie die Höchsttemperatur eines jeden Tages und in einer hellblauen Linie die Tiefsttemperatur dargestellt (für die genauen Temperaturen siehe die linke Skala). Als gelber Hintergrund sind die Sonnenstunden und als dunkelblaue Balken der Niederschlag in Millimetern zu sehen (hierfür gilt die rechte Skala). Am 7. Oktober wurde die Skala bei der Tageshöchsttemperatur und besonders bei den Niederschlägen gesprengt. Ein sehr warmer Tag endete mit Starkregen.
Doch zunächst folgen erst einmal mehr Angaben zu den Temperaturen.
Neben der Tageshöchsttemperatur und der Tagestiefsttemperatur werden täglich auch die Bodentemperatur und die Tagesmitteltemperatur veröffentlicht. Der Oktober hatte sechs Frosttage und die tiefste Temperatur wurde am 20. Oktober mit –1,2° gemessen. Im langjährigen Mittel gibt es nur 2-3 Frosttage im Oktober.
Am 5. Oktober 2009 wurde erstmals Bodenfrost festgestellt. Im gesamten Monat gab es an insgesamt 10 Tagen Bodenfrost und am 19. Oktober fiel das Thermometer auf –3,8°.
Auf der angenehmen Seite wurde nur an 5 Tagen eine Höchsttemperatur über 15° gemessen und am 7. Oktober erreichte erwärmte Luft aus den Süden Hannover und das Thermometer erreichte 22°.
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Die zweite Abbildung zeigt die Tagesmitteltemperaturen (rote Linie) und der daraus errechnete gleitende 3-Tages-Wert (grüne Linie). Der Wert für den 1. Oktober ist der Durchschnitt der Tageswerte vom 30. September bis 2. Oktober, usw.
Auch hier fällt die Warmluftfront am 7. Oktober auf. Deutlich sind die kühlen Tage zwischen den 12. und 23. Oktober zu sehen. Der kälteste Tag wurde am 15. Oktober erreicht. Nur an 13 Tagen wurde der CLINO-Wert erreicht oder überschritten (zum Vergleich im warmen September 2009 war dies 24 mal der Fall).
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Die dritte Abbildung zeigt die gleitende Durchschnittstemperatur vor der monatlichen Durchschnittstemperatur von 9,7°. Diese längere Durchschnitt lässt den einen sehr warmen Tag in den anderen werten verschwinden. Deutlich ist die lange kühle Phase zu erkennen, die im Ergebnis auch dazu führte, dass die Monatsdurchschnittstemperatur nur 8,6° betrug.
Losgelöst von den CLINO-Wert oder langjährigen Durchschnitt zeigte die vierte Abbildung die Tagesmitteltemperaturen 2009 im Verhältnis zu den Tagesmitteltemperaturen der letzten Jahrzehnte.
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Hierfür wurden zum einen die Durchschnittswerte der letzten bestätigten 10 Jahre (1998-2007) für jeden Tag berechnet (grüne Linie). Es dauert stets mehr als ein Jahr bis die Messergebnisse des DWD endgültig bestätigt werden. Als zweite Basislinie wurden die Durchschnittswerte der Jahre 1986-1995 (rote Linie) für jeden Tag berechnet. Für jeden Tag wurde jeweils auch der höchste und tiefste Wert der Jahre 1986-2008 herausgesucht (gelbe Linien). In Zeiten des Klimawandels erscheint es mir nicht sinnvoll, sich auf Rekordwerte seit Beginn der Messreihen zu beziehen. In Blau sind schließlich die Tagesmitteltemperaturen 2009 dargestellt.
An drei Tagen wurden neue Temperaturrekorde erreicht. Zum einen am bereits genannten 7. Oktober wurden 18,3° erreicht. Der bisherige Rekord stammte mit 17,2° vom 07.10.1997. Am 14. Oktober wurde mit 3,0° (vorher am 14.10.2002: 4,9°) und am 15. Oktober mit 3,9° (vorher 15.10.2003: 4,5°) jeweils negative Rekordwert festgestellt.
Es fehlte im Oktober 2009 an Sonnenschein. Statt des CLINO-Werts von 104 Sonenstunden wurden nur 80,6 Stunden, entsprechend 78 Prozent festgestellt. Nur an sechs Tagen wurde mehr als 5 Stunden Sonnenschein gemessen und am 9. Oktober wurde der Höchstwert mit 9 Stunden erreicht.
Einleitend wurde bereits gesagt, dass der Oktober 2009 nass war. Dies lag vor allem an den Starkregenereignis am späten Abend des 7. Oktober. An der Wetterstation wurden innerhalb von 24 Stunden 37,9mm Niederschlag gemessen (siehe auch: Starkregen in Hannover-List). Dies alleine macht bereits 90 Prozent des langjährigen Monatsdurchschnittswertes von 42mm aus. In der ersten Abbildung müsste der Balken für den Niederschlag dreimal so hoch sein, um den realen Wert darzustellen. An zwei weiteren Tagen wurden mehr als 5mm Niederschlag gemessen und so wurde an insgesamt 17 Tagen 78,5mm Niederschlag gemessen, entsprechend 187 Prozent.
Es gab keine wirklich herausragenden Windereignisse. Am 3. und 4. Oktober erreichten die Windspitzen die Windstärke 7 („steifer Wind“) und am 16. Oktober wurde eine Windspitze von 19,7m/s gemessen. Dies entspricht Windstärke 8 („stürmischer Wind“).
Wie stets ist meine Datenbasis die öffentlich zugängliche Datenbank des Deutschen Wetterdienst (Rubrik Wetter + Klima, dann links in das Verzeichnis Klimadaten) und alle Angaben sind für die Station 10338 Hannover-Langenhagen. Die Berechnungen von Durchschnittswerten und die Graphiken stammen von mir.
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden.
Und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
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und die Wetterberichte für die Monate des Jahres 2010:
Der Jahresbericht 2009 ist ein eigener Beitrag. Es gibt außerdem noch ein Blick auf die eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und einen Rückblick auf das Wetter im Jahr 2007 findet sich hier, mein Blick auf die Wintertemperaturen in Hannnover hier (inklusive Winter 2007/08) und den Sommer 2007.
(Das Foto wurde nicht in Hannover nach dem Regen aufgenommen. Oosterschelde/NL)
