Montag, 27. Oktober 2008
Hannover Wetter August 2008
Im August 2008 wollte sich in Hannover irgendwie kein Sommergefühl einstellen. Es gab überhaupt nur vier Tage an denen das Thermometer über den Grenzwert von 25° stieg.
Es gab viele Tage an denen ein T-Shirt zu wenig war und Mitte des Monats fielen die Nachttemperaturen unter 10° Celsius.
Wenn neben den täglichen Maximal- und Minimum-Temperaturen auch noch ein Blick auf die Tagesdurchschnittstemperatur geworfen wird, ist dieser Temperaturabschwung deutlich zu erkennen.
Ich habe in der Abbildung sowohl die tägliche Durchschnittstemperatur als auch ein gleitendes Mittel für jeweils drei Tage dargestellt. Schnell sank die Temperatur unter 20° und kam auch nicht mehr darüber.
Was wäre in diesen Fall als ein Sommertag zu definieren? Offiziell ist dies, wenn die Maximaltemperatur bei einer der stündlichen Messungen an einem Tag 25° überschreitet. Für die Durchschnittstemperatur reicht da schon 18° damit man in Hannover eine Illusion von Sommer hat. Doch selbst so ein Grenzwert wurde an fast allen Tagen unterschritten.
Doch der Monat war wie die neun anderen Monate zuvor zu warm
Dargestellt ist die Durchschnittstemperatur gemittelt über sieben Tage vor dem Klimanormalwert von 16,9° für Hannover. Die monatliche Durchschnittstemperatur betrug 17,7°. Das fehlende Sommergefühl lag natürlich zum einen am geringen Sonnenschein. Statt zu erwartenden 197 Stunden wurden nur 159 Stunden gemessen (81%) und nur fünf Tage sind als wirklich sonnig mit mehr als 10 Stunden zu bezeichnen.
Und dann der Regen. Es gab überhaupt nur neun Tage an denen kein Niederschlag fiel und der 3. und 22. August versanken im Niederschlag. Insgesamt wurden 80,6 mm gemessen, was 127% des Durchschnittswertes entspricht.
Die Windverhältnisse zeigten keine großen Extreme. Am 13. August wurde stürmischer Wind (Windstärke 8) in Spitzen gemessen und bereits am 7. August erreichten Böen Sturmstärke mit 22,1 m/s. Der Tagesdurchschnitt erreichte im August maximal Windstärke 4, wobei hier aber gilt, dass ein Durchschnitt über den gesamten Tag nur eine geringe Aussagekraft hat.
Wie stets ist meine Datenbasis die öffentlich zugängliche Datenbank des Deutschen Wetterdienst (Rubrik Wetter + Klima, dann links in das Verzeichnis Klimadaten) und alle Angaben sind für die Station 10338 Hannover-Langenhagen. Die Berechnungen von Durchschnittswerten und die Graphiken stammen von mir.
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden.
Und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate seit Januar 2008:
Es gibt außerdem noch ein Blick auf die eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und einen Rückblick auf das Wetter im Jahr 2007 findet sich hier, mein Blick auf die Wintertemperaturen in Hannnover hier (inklusive Winter 2007/08) und den Sommer .
Samstag, 25. Oktober 2008
Zitate Peter Licht 2
Der Kapitalismus, der alte SchlawinerSiehe hierzu auch das lustige Video bei YouTube mit den Spitzen unserer börsennotierten Unternehmen und Angaben zu deren Bareinkommen PLUS weitere Einkünfte, die zusammen schon mal zu fünf und mehr Millionen Euro im Jahr addieren.
Ist uns lang genug auf der Tasche gelegen
Peter Licht (2006) „Lied Vom Ende Des Kapitalismus“
Einige der abgebildeten feisten Männer (keine Frauen!) sind bereits Geschichte, da sie zwischenzeitlich gegangen wurden im Kontext von Korruption und Unfähigkeit.
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Ein weiteres Zitat von Peter Licht findet sich hier.
Freitag, 24. Oktober 2008
Douglas Adams Lecture on Conservation
Douglas Adams (1952-2001) war nicht nur ein satirischer Schriftsteller und Philosoph, sondern auch ein Naturschützer. 1985 erhielt er vom britischen Observer die Einladung zusammen mit den Zoologen Mark Carwardine nach Madagaskar zu reisen und dort das vom Aussterben bedrohte Aye-Aye zu suchen und durch die Berichterstattung einen Beitrag zum Erhalt dieser Primatenart zu leisten.
Dieser Reise folgten einige Jahre später weitere Reisen zu anderen vom Aussterben bedrohte Tierarten. Diese Reiseberichte wurden sowohl als BBC-Radio-Serie als auch als Buch „Last Chance to see ...“ (1990) [Deutsch: Die letzten ihrer Art, 1992] publiziert. Douglas Adams beklagte, dass diese ihn sehr wichtige Publikation die geringste Auflagezahl aller seiner Bücher hat.
Douglas Adams hielt an der University of California Santa Barbara 2001 den Vortrag „Parrots, the Universe and Everything“, der zum Teil aus einer Lesung aus dem Buch „Last chance to see...“ ist.
University of California TV (UCTV) zeichnete diesen Vortrag auf und sendete am 28. Mai 2001 kurz nach dem Tod von Douglas Adams diesen Vortrag ungekürzt. UCTV hat diesen 87 Minuten Film auf der Plattform von YouTube hinterlegt.
Es lohnt sich den Film (120MB) zu laden und an einen Abend zu schauen. Auf YouTube kann so ein langer Film wegen des zappeligen Umfelds nicht angeschaut werden Er ist nicht nur unterhaltsam, sondern gibt einen tiefen Einblick in die Welt der Zerstörung von Ökotopen und der damit einhergehenden Ausrottung vieler Tierarten durch das Raubtier Homo sapiens sapiens.
Hier einige Zitate von Douglas Adams zu verschiedenen Themen:
Idiotensicher, Redefluss, technische Entwicklungen, Komik / Comedy im Fernsehen, Religiösität, Schreibblockade, Fristen und Termine, verrückt werden, Objektivität und Paradoxe, Problemlösung, Logik.
Dieser Reise folgten einige Jahre später weitere Reisen zu anderen vom Aussterben bedrohte Tierarten. Diese Reiseberichte wurden sowohl als BBC-Radio-Serie als auch als Buch „Last Chance to see ...“ (1990) [Deutsch: Die letzten ihrer Art, 1992] publiziert. Douglas Adams beklagte, dass diese ihn sehr wichtige Publikation die geringste Auflagezahl aller seiner Bücher hat.
Douglas Adams hielt an der University of California Santa Barbara 2001 den Vortrag „Parrots, the Universe and Everything“, der zum Teil aus einer Lesung aus dem Buch „Last chance to see...“ ist.
University of California TV (UCTV) zeichnete diesen Vortrag auf und sendete am 28. Mai 2001 kurz nach dem Tod von Douglas Adams diesen Vortrag ungekürzt. UCTV hat diesen 87 Minuten Film auf der Plattform von YouTube hinterlegt.
Es lohnt sich den Film (120MB) zu laden und an einen Abend zu schauen. Auf YouTube kann so ein langer Film wegen des zappeligen Umfelds nicht angeschaut werden Er ist nicht nur unterhaltsam, sondern gibt einen tiefen Einblick in die Welt der Zerstörung von Ökotopen und der damit einhergehenden Ausrottung vieler Tierarten durch das Raubtier Homo sapiens sapiens.
Hier einige Zitate von Douglas Adams zu verschiedenen Themen:
Idiotensicher, Redefluss, technische Entwicklungen, Komik / Comedy im Fernsehen, Religiösität, Schreibblockade, Fristen und Termine, verrückt werden, Objektivität und Paradoxe, Problemlösung, Logik.
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Prokrastination - Procrastination
Ich dachte, dass dieses Modewort für etwas Altbekanntes bereits so weit zirkulierte, dass ich es ohne Erklärung verwenden kann. Eine Nachfrage in einer Email belehrte mich eines besseren.
Prokrastination ist die Kunst und Macke etwas Notwendiges aufzuschieben.
Die Etymologie verweist auf das Lateinische. Pro heißt vor oder für und Crastination kommt von crastinus im Sinne von morgig. Das verspottete Sprichwort "Was du Heute kannst besorgen, verschiebe getrost auf Morgen" beschreibt das Wort sehr gut.
Es ist zwar jetzt ein Modewort, aber bereits seit der frühen Neuzeit im Gebrauch.
Wikipedia hat hierzu einen netten Artikel, aber viel besser wird dieses Phänomen in einem animierten Kurzfilm von Johnny Kelly aus Dublin erläutert (es ist sein graduation film for MA in animation at the Royal College of Art).
Siehe hierzu auch allgemein in der rechten Spalte vom Blog die gesammelten Eintragungen zum Thema/Schlagwort Etyms.
Prokrastination ist die Kunst und Macke etwas Notwendiges aufzuschieben.
Die Etymologie verweist auf das Lateinische. Pro heißt vor oder für und Crastination kommt von crastinus im Sinne von morgig. Das verspottete Sprichwort "Was du Heute kannst besorgen, verschiebe getrost auf Morgen" beschreibt das Wort sehr gut.
Es ist zwar jetzt ein Modewort, aber bereits seit der frühen Neuzeit im Gebrauch.
Wikipedia hat hierzu einen netten Artikel, aber viel besser wird dieses Phänomen in einem animierten Kurzfilm von Johnny Kelly aus Dublin erläutert (es ist sein graduation film for MA in animation at the Royal College of Art).
Siehe hierzu auch allgemein in der rechten Spalte vom Blog die gesammelten Eintragungen zum Thema/Schlagwort Etyms.
Dienstag, 21. Oktober 2008
Währungskrise in Island - Update
Siehe Update für Oktober bis Anfang Dezember 2008 am Ende dieses Beitrags.
In den deutschen Medien wurde schon mehrmals über den Kollaps der isländischen Währung berichtet ohne das konkrete Zahlen genannt wurden. Als ich jetzt wieder davon hörte schaute ich mal bei oanda.com vorbei. Dies ist die Internetplattform, welche die Umtauschkurse als Interbankraten (also ohne die Umtauschgebühren) fast aller Währungen wiedergibt. Die dortigen Zahlen habe ich mit einem Graphikprogramm umgewandelt.
Die 1. Abbildung zeigt die Entwicklung der Isländischen Krone sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro zwischen dem 1. Januar und dem 21. Oktober 2008. Die Spekulationskrise der isländischen hatte bereits das ganze Jahr einen negativen Einfluss auf die Isländische Krone.
Innerhalb eines halben Jahres musste 1/3 mehr für einen Euro bezahlt werden. Der Umtauschkurs stieg von 92 auf 125 Isländische Kronen für einen Euro. Im Verhältnis zum Dollar gab es nur einen Wertverfall von einem 1/4, von 63 auf 79 Isländische Kronen für einen US-Dollar.
Abbildung 2 zeigt als Ausschnitt die Entwicklung der letzten beiden Monate. Der Wertverlust der Isländischen Krone hat sich erheblich beschleunigt. wie die Ausschläge nach oben und unten zeigen Panik, Spekulation und Stützungskäufe (der skandinavischen Nationalbanken).
Die Isländische Krone scheint sich nun wieder stabilisiert zu haben. Im Verhältnis zum Euro hat sie 2/3 an Wert und im Verhältnis zum US-Dollar sogar 4/5 an Wert verloren.
Da kam natürlich gleich die Frage auf, ob dieser heftige Wertverlust zum Dollar mit dem Platzen der Euro-Spekulationsblase zu tun hatte. Dies scheint nicht der Fall zu sein!
Abbildung 3 zeigt den Umrechnungskurs vom US-Dollar zum Euro.
Zu Beginn des Jahres mussten noch 1,46 bis 1,48 US-Dollar für einen Euro bezahlt werden. Im Juli 2008 erreichte der Umtauschkurs dann sogar fast 1,60 $ für einen €. Dies war reine Spekulation, denn so schlecht entwickelte sich nicht die US-Wirtschaft bzw. verbesserte sich die wirtschaftliche Lage im Euro-Raum.
Anfang September wurde der Umrechnungskurs vom Jahresanfang unterschritten, dann gab es eine heftige Spekulationskrise Mitte September. Der Wertverlust im Oktober scheint nun auch wieder reine Spekulation zu sein, denn er steht nur begrenzt in einen Zusammenhang mit der realen Wirtschaftsentwicklung im Vergleich von Dollar und Euro-Wirtschaftsraum.
Die Feigheit der europäischen Regierungen neue Spielregeln (Börse ist meiner Meinung nach Casino-Kapitalismus) zu definieren und durch zusetzen und damit die Gefahr für Nationalökonomien zu reduzieren, ist erschreckend.
Ich empfehle eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einer der Grundlagen der globalisierungskritischen Bewegung attac, der TOBIN-Steuer.
attac (association pour une taxation des transactions financières pour l'aide aux citoyens, deutsch „Vereinigung für eine Besteuerung von Finanztransaktionen zum Nutzen der Bürger“)
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Update 6. Dezember 2008:
Ich hatte weiter oben im Text (im Oktober) vermutet, dass die Spekulation gegen die isländische Krone nach der massiven Intervention mehrerer Nationalbanken nun zu einen Abschluss kommen würde. Doch die Spekulanten haben immer noch unbegrenzt Geld, um durch Devisenspekulation ihr Geld zu vermehren, wie es dann immer euphemistisch heißt. Das Geld vermehrt sich nicht, es werden nur Werte von einer Tasche (hier die Nationalökonomie von Island) in andere Taschen (Spekulanten in London und an der Wall Street) umgeleitet.
Die weitere Entwertung der letzten sechs Wochen hat auch nur wenig mit dem Dollar-Euro-Umtauschkurs zu tun, den dieser ist seit vier Wochen ohne große Schwankungen.
Alle Werte von www.oanda.com, graphische Darstellung von mir.
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