Dienstag, 4. September 2012

Hannover Wetter August 2012


Dieser monatliche Bericht basiert auf den Messwerten der Wetterstation Hannover des Deutschen Wetterdienstes, die dankenswerterweise kostenfrei im Internet zur Verfügung  gestellt werden. Berechnungen, Vergleiche und vor allem die Abbildungen stammen von mir.


Die erste Abbildung zeigt, dass es einige außergewöhnliche Wetterereignisse im vergangenen Monat gab. Da war der 15. mit seinem heftigen Regen in kurzer Zeit, da waren die vielen sehr sonnigen Tagen, die als auch noch ein südlichen Wind warme Luft zu uns transportierte zu zwei späten Tropentagen führte. Zu den Tropentagen in Hannover habe ich damals einen eigenen Beitrag geschrieben. Nur der  Zeitpunkt war ungewöhnlich, denn im langjährigen Durchschnitt sind zwei Tropentage im August zu erwarten. Es gab neun Sommertage, doch auch dies bewegt im langjährigen Mittel (7-10 Sommertage).

Äußerst selten sind bisher Tropennächte, wie sie für die Nacht vom 18. auf den 19. dokumentiert wurde. Zwischen 1946 und 2009, also in 64 Jahren wurden insgesamt 5 Tropennächte in den meteorologischen Monaten Juni, Juli und August gezählt, davon erstmals überhaupt im Jahre 1986. Das ist nur eine Tropennacht alle 1.000 Nächte.
Doch dies sind Werte für die Wetterstation am Stadtrand. In der Stadt mit seiner Aufheizung und langsameren Abkühlung ("Wärmeinsel Stadt") gibt es viel mehr Tropennächte. Da die Stadt mindestens zwei Grad wärmer ist als das Umland, waren es mindestens zwei Tropennächte in Hannover im Jahre 2012 und 72 für den Zeitraum 1946-2009.

Die tiefste Temperatur wurde am 13. August mit 8,7° und die höchste Temperatur am 19. mit 34,8° gemessen.

Aus den stündlichen Messungen wird die Tagesmitteltemperatur errechnet.
Der wärmste Tag war natürlich der 19. August (nach einer Tropennacht ein weiterer heißer Tropentag). Als Tagesmitteltemperatur wurde 27,8° errechnet. Um solche kurzen Spitzen zu relativieren, wurden die Tagesmitteltemperaturen von fünf Tagen gemittelt und dies als gleitender Wert dargestellt.
Der kühlste Tag war der 10. August mit 14,3°. Die heißen Tage waren eine kurze Temperaturspitze und stark von warmer Luft aus dem Süden beeinflusst. Als dieser Einfluss verschwand sank die Temperatur wieder auf die Werte vor den Tropentagen.



Wie hier zu sehen ist, gab es nur wenige Tage an denen die Tagesmitteltemperatur unter den langjährigen Mittelwert (Klimanormalwert) für den Monat August lagen. Es ist äußerst selten und am ehesten im Winter festzustellen, dass der Klimanormalwert mal um 7° über- oder unterschritten wird. Am heißesten Tag des Jahres 2012 wurde der Wert gleich um fast 11° überschritten.

Ein weiterer Vergleich wurde zwischen dem Klimanormalwert der Monatstemperatur und dem gleitenden 31-Tage-Durchschnitt der Tagesmitteltemperaturen visualisiert.
Es waren nicht nur die Temperaturspitze mit den Tropentagen, welche die Monatstemperatur beeinflusste. Der Klimanormalwert von 16,9° wurde im gesamten Monat überschritten. Die heißen Tage führten dazu, dass diese Temperatur zunächst um ein Grad und dann für sechs Tage sogar um die magischen 2° überschritten.



Der letzte Vergleich zeigt die Tagesmitteltemperatur im Vergleich zu zwei verschiedenen langjährigen Mittelwerten und zu den Rekordtemperaturen der Jahre 1960-2009.
Im Verlauf des Augusts sinkt die Tagestemperatur von 17-19° auf rund 16°. Nur in der zweiten Augustwoche waren die Werte von 2012 über mehrere Tage unter diesen Klimanormalwert. Am 18. und 19. August wurden die Rekordwerte der letzten 60 Jahre überschritten, dabei am 19. August gleich um 4°.

An 14 Tagen fiel insgesamt 48,8mm Niederschlag. Dies war nunmehr der sechste trockene Monat des Jahres. Der Monatswert entsprach nur 77% des langjährigen Mittelwerts.

Es gab nicht einen wirklich trüben Tag. An zehn Tagen wurden mehr als 10 Sonnenstunden registriert, dabei am 13. August sogar 13,8° Stunden. Die insgesamt 228,5 Sonnenstunden entsprachen 116 % des langjährigen Mittelwerts. Die Abweichungen beim Niederschlag und Sonnenschein sind aber nicht außergewöhnlich.

Der heftigste Wind wehte am 2. August mit einem Spitzenwert von 14,2 m/s. Dies ist kein wirkliches Windereignis, denn dies entspricht gerade mal der Definition von Windstärke 7 (steifer Wind)

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen sind aber auf meinen Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2012

2011
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2010
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Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:

Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:

Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.

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