Freitag, 5. Januar 2007

Rufmord in der Wirtschaft

Der englische Ausdruck character assassination bringt es noch deutlicher auf den Punkt. Wenn ein Name erst einmal mit einer moralisch verwerflichen Handlung oder Organisation verknüpft und schließlich assoziiert wird, kann es noch so viele Gegendarstellungen und Erklärungen geben, die diesen Zusammenhang als böswillige Falschinformation darstellen, es bleibt etwas hängen.

Ein Beispiel aus der Wirtschaft: Als es vor kurzem in einer abendlichen Plauderei um Biermarken ging, die nicht konsumiert werden, hieß es "WARSTEINER kaufe ich nicht mehr, die unterstützen eine Sekte".
Auf meine Nachfrage nach Details wurde auf mehrmaliges Hörensagen verwiesen. Ich warnte ausdrücklich vor solchen nicht fassbaren Gerüchten und in der WIKIPEDIA fand sich dann unter dem Eintrag Warsteiner der Hinweis darauf, dass immer wieder das böswillige Gerücht zirkuliert, dass die Brauerei eine Verbindung zur Sekte der Betriebswirtschaftler (vulgo Scientology) hat. Daran ist natürlich kein Wort wahr. Die Quelle für diese Geschäftsschädigung wurde nie gefunden, aber die Spuren weisen Richtung Hamburg zu der großen Konkurrenzbrauerei auf deren Namen der Reim "knallt am Dollsten" bekannt ist.
Solche Gerüchtekampagnen, um das Image eines Produktes zu zerstören, gab es schon öfters. Eine Verbindung mit einer rechtsradikalen Gruppe oder Partei ist in Deutschland zielführend. Fälschlicherweise wurde dies der Flensburger Brauerei, Licher Bier, dem Likörhersteller Eckes und dem Safthersteller Becker unterstellt.
Die einzige mögliche Antwort der betroffenen Firmen ist, dass pauschal Anzeige gegen unbekannt gestellt wird. Warsteiner macht dies zwischenzeitlich auch, wenn das Gerücht mal wieder auflebt. Es ist einfach schäbig wie einige Firmen ihre Konkurrenz schädigen wollen, aber vielleicht auch nur ein weiteres Symptom für die fehlende Moral in unserer modernen Wirtschaft. Scientology hat gewonnen.
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Nachtrag September 2012: In der sonntaz wurde neue Unterstellungen untersucht und klar gestellt.  

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