Erleichtert gingen wir Richtung Innenstadt. Ich war so sehr im Gespräch vertieft, dass ich erstmals wartend an einer Ampelkreuzung die Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Befestigung sah. Tallinn ist eine deutsche Gründung unter dem Namen Reval. Wir gingen durch einen Torbogen und entlang der Straße Pikk Richtung Zentrum. Alte Holztüren mit Schnitzereien und kleine Verzierungen um die Türen, zeigten bereits hier, dass die Potentiale für den Tourismus gepflegt werden.
Die drei Esten lösten sich als Stadtführer ab und erzählten Anekdoten aus der Geschichte. Neben dem ehemals höchsten Gebäude Europas, der St. Olaf-Kirche (159m) gab es eine Anmerkung, die in die graue Vergangenheit der Sowjetherrschaft führte. In einem alten Gebäude, wo heute eine Abteilung des estnischen Innenministeriums residiert, saß früher der KGB. Auf die Frage, welches das höchste Gebäude in Tallinn ist, wurde auf den KGB-Sitz verwiesen, denn von der 2. Etage war bereits Sibirien zu sehen.
Bevor wir den Rathausplatz erreichten, war die wunderschöne Heiliggeist-Kirche (1319) zu sehen.
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Hier hielten wir die Gruppe auf und gingen zu zweit in die Kirche
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Schnitzereien überall, fromme und mahnende Sprüche und auf der Balustrade des Balkons waren Geschichten aus der Bibel gemalt. Natürlich waren die Sprüche allesamt in einem sehr alten Deutsch. Hier gab es erstmals die Möglichkeit inne zu halten. Doch dann fiel mir ein, dass draußen ja fünf Personen warten.
Die 25 Stunden Tallinn sind ja erst einmal nur ein Vorgeschmack für eine richtige Entdeckung dieser Stadt in der Zukunft.
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