Wir waren nur 25 Stunden in Tallinn, aber wie bereits in Espoo und Helsinki gab es so viel zu sehen und eine so engagierte Begleitung und Betreuung durch Marina, Olga und Erkki, dass keine Zeit blieb, etwas zu schreiben. In meinem Notizbuch finden sich oftmals nur Stichwörter und zwischen diesen Passagen Lücken von mehreren Tagen. Es war ein wunderschöner Kurzurlaub und es tat gut mehr als eine Woche mit diesen grundsätzlich optimistischen jungen Europäerinnen und Europäern zu verbringen.
Mit der Laura, einem Tragflächenboot der Linda-Line ging es ab 12:00 Uhr die kurze Strecke über die Ostsee nach Tallinn. Die Ostseeküste ist hier keine Linie, sondern ein allmähliches Ausdünnen von Inseln und Felsen im Wasser. Als wir nach mehr als einer Viertelstunde endlich die offene See erreichten, wurde Gas gegeben und das Boot preschte über die Wellen und es waren statt der Wellen nur kurze Stöße zu spüren.
Was eine Nebelbank ist, war einmal im Vorbeifahren zu sehen. Eine etwa 10 Meter hohe Wolke lag auf der Ostsee wie ein festes Objekt und die Sicht endete am Nebel wie an einer Wand.
Wer schnell genervt ist, wenn um ihn herum ständig Mobiltelefone klingeln, darf nicht in den Nordosten fahren. In der 1. Klasse hatte jeder ein Handy und ich war vermutlich der einzige, der während der 90 Minuten kein Gespräch führte.
Wir verließen die Schengen-EU und nach einer Passkontrolle in Helsinki, standen wir auch in Tallinn vor der Einlasskontrolle. Fühlte mich an DDR-Zeiten erinnert. Blick auf Reisepass, Blick ins Gesicht, Blick auf Reisepass, Blick ins Gesicht, Blick auf Reisepass, Blick ins Gesicht. Ich durfte passieren.
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