Grolsch Premium Herfst Bok (6,5% Alc.Vol.)
Das große Grolsch Premium Pilsner mit dem Bügelverschluss ist mein Bier, wenn ich in den Niederlanden bin. Die Koninklijke Grolsch Brauerei aus Enschede pflegt daneben das Saison- und das Spezialbier. Schon oft habe ich mit meinem Schwager eine Bierverkostung durchgeführt. Als die Niederländer letztens wieder zu Besuch waren, wurde mir eine Sechserträger mit Grolsch Herfst Bok (Herbstbockbier) mitgebracht. An drei Abenden habe ich diese kleinen 0,3l-Fläschen vernascht. Denn es war ein Naschen. Sehr intensiv und davon sollte auf keinen Fall zu viel getrunken werden. Nicht nur wegen des Alkoholgehaltes, sondern auch wegen des Zuckerzusatzes.
Unser altmodisches deutsches Reinheitsgebot – was ist daran bloß rein, wenn Chemikalien im Hopfen und Malz und Mineralien im Wasser wesentliche Grundlagen für die regionale Geschmacksvarianz sind – verhindert effektiv, dass wirkliche Experimente stattfinden. Oh, selige Erinnerung an Bananenbier in Tanzania und Hirsebier in Malawi und Ghana. Im Herfst Bok wurde die Maltose mit Zucker verfeinert und Karamel als Farbstoff verwendet. Der gute Geschmack läßt einen ahnen, dass zu viel davon zu einen rolligen Kater führen würden.
Wenn ich Bier auf einer Skala von –5 bis +5 einstufe, dann erhält diese Sorte nur eine magere +1. Das übliche Grolsch dagegen eine +3.
Wie kann Bier bewertet werden? Ich denke dabei an Aussehen, Geruch, Geschmack, Haltbarkeit und Verträglichkeit.
Haltbarkeit bezieht sich auf das übliche Fetenphänomen, dass eine Flasche geöffnet und angetrunken und wegen Tanz, Büfett oder Gespräch vernachlässigt und erst eine halbe Stunde wieder ein Schluck genommen wird. Wie schmeckt dann das Bier?
Verträglichkeit hat die zwei Aspekte des unmittelbaren Konsums und des Gefühls am nächsten Morgen. Denn es passiert schon mal unter Freunden, dass ein zwei oder mehr Flaschen zu viel getrunken werden? Und es gibt Bier, wovon einem schlicht und einfach schlecht wird.
Abschließend kommt in einer Bewertung dann noch der Vergleich mit anderen Bieren und da dürfte ich bereits weit über Hundert Sorten probiert haben. Es gibt zum einen elendig schlechte Biere und es gibt zum anderen tschechisches Krusoviçe (z.B. in meiner Kneipe Im Exil vom Fass), niederländisches Grolsch, belgisches Chimay, deutsches Jever oder Becks, ...
Siehe auch Wikipedia zu Grolsch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen