Donnerstag, 22. September 2011

Weglächeln oder Ärgern

Ein Teil der Coolness ist es, dass vor allem negative Gefühle wie Ärger, Trauer, Wut, Enttäuschung weder in der Öffentlichkeit noch gegenüber Bekannten gezeigt wird. Stattdessen ist oftmals nichts im Gesicht abzulesen oder auch schon einmal ein zur Maske erstarrtes Lächeln.
Nema problema – no problem
Doch das ist ein Problem! Für die psychische Gesundheit gehört es dazu, dass nicht alles weggelächelt wird. Zu lange unausgesprochener Ärger führt letztendlich zum Groll. Und wenn das erreicht ist, werden selbst positive Erlebnisse stets von einem Schatten begleitet. Da ist ein Poltern gesünder, denn der Ärger wird ausgesprochen, verblasst oder erledigt sich im besten Fall. Danach kann es positiv weiter gehen.

Das mag jetzt so banal erscheinen, doch leider ist es selten so.

Sonntag, 18. September 2011

Perlen der taz- Wahrheit-2

In einer Satire auf die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 schreibt Uli Hannemann auf der WAHRHEIT-Seite der taz vom 17. September 2011 über den Wahlkampf und die Forderungen der verschiedenen Parteien. Zu den Grünen heißt es:
"(...) die Grünen wollen ein Kraftwerk bauen, das Ökostrom aus Hundekot gewinnt, (...)"
Es gehört ja zum guten Ton, Berlin schlecht zu machen, in diesem Text wird dies satirisch (zum Teil unappetitlich aber was soll's) auf die Spitze getrieben.

Eine andere Perle der WAHRHEIT zum Thema Krieg vom April 2010

Freitag, 16. September 2011

Kreistagswahl Niedersachsen - Unsere Nazis

Am 11. September 2011 fanden im Rahmen der Kommunalwahlen auch die Wahlen zum jeweiligen Kreistag und im Fall der kreisfreien Städte der Stadträte statt. Die Nazis von der NPD kandidierten in sieben Landkreisen und in der Stadt Oldenburg und in allen diesen regionalen bzw. kommunalen Parlamenten sind sie mit 1,1 bis 3,1% der Wählerstimmen mit jeweils einem Abgeordneten eingezogen. Bis zur Kommunalwahl gab es sechs Abgeordnete auf dieser Ebene, jetzt sind acht.
In den Medien wird meiner Meinung nach viel zu wenig darüber berichtet, wo denn unsere Nazis, sprich die Wählerinnen und Wähler leben, wo sie sich in Niedersachsen etabliert haben. Der Landeswahlleiter liefert die Zahlen für jeden Landkreis und die Landkreise geben zum Teil sehr detaillierte Zahlern von Wahlbezirken und zum Teil sogar von Wahllokalen im Internet bekannt.
Im Landkreis Stade holte die NPD insgesamt 1,5% der Stimmen, aber in den Gemeinden Sauensiek, Bargstedt, Brest und Heinbockel waren 3,1 bis 4,0% oder anders gesagt jeder 25 bis 32 Wähler hat dort Sympathien für Nazis.
Im Landkreis Rotenburg/Wümme, der eine unrühmliche Vergangenheit mit Alt-Nazis hat, erreichte die NPD 1,2%. Hemsbünde (2,9%), Vahlde (3,1%) und Seedorf (3,2%) fallen unangenehm auf. Gerade das Ergebnis in Seedorf mit seiner sehr großen Bundeswehrkaserne gibt mir zu denken und es war dann auch auffällig, dass um den sehr großen Militärstandort NATO-Truppenübungsplatz Bergen (Landkreis Soltau-Fallingbostel) die NPD zwischen 4 und 7% der Stimmen bekam. Im einzelnen: Ostenholz auf dem Truppenübungsplatz mit 5,0%, Breloh bei Munster 5,2%, Munster Stadtwerke 6,8%, Munster Rathaus 6,1%, Munster, Am Hanloh 7,3 und in Schneverdingen 5,7-9,4% (!) der Wählerstimmen. Ich habe mir die Satellitenbilder (via Google-Maps) rund um die Wahllokale angeschaut. Und es waren wie vorher vermutet viele Reihenhäuser, wie sie in diesen Kleinstädten vor allem für Militärangehörige gebaut wurden.
Sind das die befürchteten Nazis, die sich freiwillig zur Bundeswehr melden, um dort eine Waffen und Kampfausbildung zu bekommen?
Doch ähnlich große Sorgen machen mir die Nazis, die sich etabliert haben. In der Samtgemeinde Nord-Elm im Landkreis Helmstedt erhielt die NPD 8,3% der Stimmen und war dort die drittstärkste Partei. Ähnlich erschreckende Zahlen gibt es aus Bartolfelde (bei Bad Lauterberg, Landkreis Osterode) mit 5,2%.

Alle genannten Zahlen stammen von den Seiten der jeweiligen Landkreise:
Landkreis Stade, dort den Link am Ende der Darstellung folgen
Landkreis Rotenburg/Wümme, Seedorf
Landkreis SFA, Munster
Landkreis Helmstedt, Samtgemeinde Nord-Elm
Landkreis Osterode, Wahlbezirk Bartolfelde

Montag, 12. September 2011

Linden-Limmer hat gewählt

Der Wahlbereich Linden-Limmer, der vier Stadtteile umfasst, ist die Hochburg der Partei
 Die Grünen 
in Hannover. So auch bei der Kommunalwahl am 11. September 2011. Zu den Wahlen zum Stadtrat von Hannover ergab sich das folgende Ergebnis:

Wahlbereich: 10 Linden-Limmer
Wahlbeteiligung:  49,0%
Ausgezählt: 34 von 34 Bezirken / Stand: 12.09.2011 - 00.57 Uhr.
Stimmen   Prozent;   Partei
14.926     36,7 %     GRÜNE
12.251     30,1 %     SPD
  4.536     11,2 %     LINKE
  4.047       9,9 %     CDU
  2.509       6,2 %     PIRATEN
     938       2,3 %     BSG
     521       1,3 %     HANNOVERANER
     463       1,1 %     FDP
     275       0,7 %     WfH
     211       0,5 %     ASH

Doch dies liegt natürlich an diesen speziellen Stadtteil mit einem sehr hohen Anteil an Studierenden.Im Wahlbereich: 06 Kirchrode-Bemerode-Wülferode ist die CDU die stärkste Partei und dort hat die FDP immer noch 5,0% Zuspruch und im Stadtteil Isernhagen-Süd, wo die "Reichen + Schönen" leben hat die CDU 52,0% und die FDP sogar 8,9%.

Quelle: Vorläufige Endergebnis auf den Seiten von Hannover.de

Freitag, 9. September 2011

Wo ich am 11.09.2001 war

Das die Anschläge vom 11. September 2011 die Welt verändert haben, wird wohl niemand bezweifeln, der bereits vor diesem Tag bewusst lebte. Es lässt sich in gleich mehreren Themenfeldern der internationalen Politik, Wirtschaft und des Zusammenlebens ein klare Trennlinie zwischen vor/nach diesem Tag ziehen. Einem Tag, der auch in unserem US-amerikanisierten Land oftmals mit dem Kürzel 9/11 bezeichnet wird.
Wie auch bei anderen weltbewegenden Ereignissen (Mondlandung, Tsunami) kommt im Gespräch irgendwann die Frage „und wo warst du, als dich die Nachricht erreichte?“.

Ich war im Industriegebiet von Fallingbostel, Niedersachsen. Ich saß in einem großen Besprechungszimmer eines multinationalen Betriebs und redete mit Arbeitern und Angestellten über die Geschichte der Anwerbung und Immigration von ausländischen Arbeitskräften.
Zu der Zeit arbeitete ich in einem Ausstellungsprojekt der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung zur Zuwanderung nach Niedersachsen seit 1945. Es war ein Termin mit älteren Arbeitnehmern, die in den späten 1960-er Jahren in Spanien angeworben wurden. Meine Aufgabe war es, mögliche Exponate und Interviewpartner für die Landesausstellung einzuwerben. Ich hatte bereits das Projekt vorgestellt und meine Gesprächspartner erzählten in relativ entspannter Atmosphäre aus ihren Biographien. Auf den Tisch lagen bereits einzelne alte Arbeitsgeräte, die damals verwendet wurden.
Plötzlich öffnete sich die Tür, ein Mitarbeiter schaute rein und sagt ganz aufgeregt, dass da ein Flugzeug in ein Hochhaus in New York geflogen ist. Wir schauten ihn an und schauten uns an, aber es wurde kein Wort gesagt. Das Unverständnis erkennend, schloss sich die Tür auch wieder schnell. Wir waren für 1-2 Minuten abgelenkt, sprachen dann aber wieder über das weite Thema Migration und die Schwierigkeiten der Integration.
Der besuchte Industriebetrieb hat vorbildlich gehandelt und für die neuen Arbeiter schon damals Deutschkurse organisiert. Einer der Arbeiter erklärte sich zu diesem Zeitpunkt bereit, dass wir seine Biographie als langes Interviews aufnehmen können und für Texte in der Ausstellung verwenden dürfen. Irgendwann war alles gesagt und ich verließ den Betrieb.

Ich hatte an diesen Nachmittag noch einen weiteren Gesprächstermin in der Stadt. Jemand hatte Exponate für die Gruppe der Flüchtlinge und Vertriebene der Jahre 1945-1950 angeboten und wollte mich vom Werkseingang abholen.
Er kam verspätet und fragte gleich, ob ich schon die Nachricht gehört habe. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es kein Unfall, sondern ein Terroranschlag war. Ich hatte davon bisher wenig gehört. In diesem Moment konnte ich nur wenig entgegnen. Wir fuhren zu seinem Haus und hörten unterwegs eine Dauernachrichtensendung. Im Haus wurde zunächst der Fernseher angeschaltet und ich sah zum ersten Mal, wie das zweite Flugzeug in einen Turm des WTC flog und dort explodierte. Wir redeten nicht über den Anlass meines Besuchs, sondern sahen gemeinsam für eine unbestimmte Zeit Fernsehen, sahen den Einsturz des ersten Turms und wieder und wieder den Einschlag des 2. Flugzeugs.
Irgendwann konnte ich diese Bilder nicht mehr sehen. Ich bat schließlich darum, dass wir uns von diesen sprachlos machenden Nachrichten lösen und zum Thema meines Besuchs kommen.
Mir wurden verschiedene Exponate gezeigt. Es gab sogar Einmachgläser, die 1945 auf der Flucht mitgenommen wurden. Ich kann mich heute gar nicht mehr erinnern, ob auch nur ein Exponat dieser Familie für die Ausstellung ausgewählt wurde. Ich hatte aber alle möglichen Objekte notiert und ließ mich dann zum Bahnhof fahren.
Nach langem Warten kam schließlich eine Regionalbahn, die an jeder Milchkanne haltend, mich schließlich zurück nach Hannover brachte. Auf dieser langsamen Annäherung an die Stadt begann ich die Nachricht aus den USA zu verarbeiten.
Ich war nicht alleine im Zug, immer wieder stiegen Menschen zu und aus und manchmal  unterbrachen Gesprächsfetzen meine Gedanken. Da stiegen zum Beispiel zwei aufgeregte männliche Jugendliche ein, die sich über das Gesehene unterhielten. Die gewählten Worte ließen mich zunächst vermuten, dass sie über einen Action Film oder ein Computerspiel sprachen, doch es ging um die Bilder aus New York.
In mir stieg eine Angst auf, denn es war mir sofort klar, dass die Ereignisse in den USA zu einem Krieg führen würden. Zu einem Krieg, der plötzlich anfangen könnte und durch die Solidarität unter den Angreifern und den Angegriffenen viele Länder betreffen würde. Eine konservative US-Regierung mit einer unberechenbaren Führung, konnte auch einfach mal so einen Angriff fliegen. Es war dies eine Angst, die ich seit der Friedensbewegung der frühen 1980-er Jahre nicht mehr gespürt habe.
Der US-Krieg gegen den Terror (Fortsetzung des Krieges gegen Drogen) begann dann später und hatte wenig bis gar nichts mit den Tätern und ihrer Organisation zu tun.
... und damit gebe ich die Eingangsfrage an meine regelmäßigen Leserinnen und Leser weiter: Wo warst du, als dich die Nachricht von den Terror-Anschlägen erreichte?

Dienstag, 6. September 2011

Hannover Wetter August 2011


Die monatliche Durchschnittstemperatur lag im August 2011 in Hannover bei 17,9°. Damit war der Monat einen Grad wärmer als der langjährige Mittelwert für diesen Monat. Und dies obwohl es ein feuchter Monat mit deutlich weniger Sonnenschein war.


Die einleitende Abbildung zeigt die tägliche Höchsttemperatur (orangerote Linie) und Tiefsttemperatur (hellblaue Linie), wofür die linke Skala gilt. Gleichzeitig werden der tägliche Niederschlag (dunkelblaue Balken) in mm (=Liter je Quadratmeter) und die Sonnenstunden (gelbe Flächen) dargestellt; hierfür gilt die rechte Skala. Alle Werte stammen von der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Hannover-Langenhagen.

Leider habe ich im September 2011 keine Zeit gefunden, die Daten zu weiteren Abbildungen aufzuarbeiten. Entsprechend kurz bleibt dieser monatliche Rückblick.

Alle Angaben basieren auf den frei zugänglichen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes. Die Berechnung aller Durchschnittswerte und vor allem die Graphiken und Aussagen in diesem Bericht sind aber auf meinem Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
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Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
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Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. 2008 habe ich bereits einen Vergleich der Wintertemperaturen in Hannover vorgenommen. Damals basierte alles auf Monatswerten und hatte auch nur wenige Details und aktuell gibt es einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010. Im Mai 2010 kam dann noch eine statistische Analyse zur Frage, ob es auch Eisheilige in Hannover gibt, hinzu.