Der Monat Oktober hatte gleich mehrere Wetterextreme in Hannover. Erst fing richtig nass an und nach einer Woche war bereits die Niederschlagsmenge. die sonst in einem Monat fällt zusammen. Dann gab es einen späten Goldenen Oktober mit vier Tagen über 20° und schließlich innerhalb einer Woche einen Temperatursturz von mehr als 15° mit ersten Frosttagen. Doch in der Monatssumme war die Temperatur mit 9,8° minimal wärmer als der langjährige Durchschnittswert für den Oktober.
Die erste Abbildung zeigt die tägliche Höchst- und Tiefsttemperatur, deren Werte auf der linken Skala abgelesen werden können. Gleichzeitig werden der tägliche Niederschlag (in mm) und die Sonnenstunden angezeigt.
Die höchste Temperatur wurde am 19. und 20. Oktober jeweils mit 22,5° gemessen. Die tiefste Temperatur wurde am 28. Oktober mit -5,0° erreicht. Es gab vier Frosttage, was leicht überdurchschnittlich ist. Im langjährigen Mittel werden nur 2-3 Frosttage gezählt. Bodenfrost wurde in 7 Nächten registriert. Dabei fiel am 28. Oktober die Temperatur in Bodennähe auf -7,7°.
Aus den ständigen Messungen berechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Die Tagesmitteltemperatur ist als rote Linie dargestellt. Um die Extreme (zum Beispiel am Monatsanfang und -ende) zu nivellieren, verwende ich als Filter einen gleitenden 5-Tage-Durchschnitt. Die wärmste Zeit, der so genannte goldene Oktober war wärmer als alle Tage seit Mitte September. Die wärmste Tag war der 20. Oktober mit 17,3°, der kälteste Tag der 27. Oktober mit 1,0°.
Die eben genannten Extreme sind deutlich auf der Darstellung der Abweichungen vom langjährigen, monatlichen Durchschnittswert von 9,7° zu sehen. Die warmen Tage überwogen leicht und deshalb war die Montsdurchschnittstemperatur 2012 leicht erhöht.
Ein zweiter Vergleich wird jeden Monat mit den täglichen, langjährigen Mittelwert und den Rekordwerten der Jahre 1950-2009 gemacht. Klimatologisch betrachtet (grün un rote Linie) sinkt die Tagesmitteltemperatur im Oktober von 11-12° auf 7-8°. Dies relativ die negativen Abweichungen zum Monatsende und verdeutlicht gleichzeitig die sehr warmen Tage vom 18.-21. Oktober. Am 19. Oktober wurde ein neuer Wärmerekord aufgestellt.
Im gesamten Monat wurden 123,7 Sonnenstunden registriert. Das sind 128 Prozent des langjährigen Mittelwerts, aber keine signifikante Abweichung.
Vom 3. bis 5. Oktober fiel mehr Niederschlag, als im langjährigen Mittel für den ganzen Monat zu erwarten sind. Insgesamt fielen 73,5mm, was 175 Prozent des Mittelwerts entspricht.
Der Niederschlag im November ist einer der wenigen Beispiele, wo als langfristiger Trend eine Veränderung durch den allgemeinen Klimawandel jetzt bereits festzustellen ist.
Dargestellt sind die Niederschlagswerte für den Monat Oktober von 1947 bis heute (linke Skala). Vergleichsmaßstab ist der Wert von 42mm aus der Klimatabelle. Aus jeweils dreißig Werten wurde ein gleitender Mittelwert berechnet (rechte Skala), der mit Schwankungen bereits jetzt mehr als 20% vom vorherigen Klimanormalwert abweicht.
Der Klimawandel führt also in Hannover u.a. dazu, dass im Spätherbst mehr Niederschlag fällt.
Die höchste Windspitze mit 18,6 m/s wurde am 5. Oktober registriert. Die wird als stürmischer Wind, Windstärke 8 nach der Beaufort-Skala bezeichnet.
Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen stammen vom Autor dieses Blogs.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.
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