Der letzte Sommermonat 2015 hatte in Hannover leicht überdurchschnittlich viel Sonne, sehr viel Niederschlag und war deutlich zu warm. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (CLINO, internationale Referenzperiode 1961-1990) war der Monat mit 19,8° um 2,9° zu warm.
Dargestellt sind die täglichen Messwerte des Deutschen Wetterdienstes für die Station Hannover-Langenhagen. Auf der linken Skala sind die Minimum- und Maximum-Temperaturen und auf der rechten Skala die Sonnenstunden und der Niederschlag in mm dargestellt.
Deutlich sind die erheblichen Temperatur-Schwankungen zu erkennen. Der ergiebige Niederschlag in der Monatsmitte führte zu einer deutlichen Abkühlung.
Es gab 18 Sommertage und 5 Tropentage. Beides liegt deutlich über den langjährigen Mittelwerten von 7 bis 10 Sommertagen und 1 bis 2 Tropentagen. Die höchste Temperatur wurde am 6. August mit 33,7° gemessen. In Gedanken sollte zu allen Messwerten stets 2 bis 4° addiert werden, wenn man wissen möchte, wie warm es in der Innenstadt von Hannover war. die tiefste Temperatur wurde am Monatsanfang mit 7,8° registriert.
Aus den stündlichen Messwerten errechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Die angesprochenen Temperaturschwankungen werden bei der Darstellung eines über fünf Tage gleitenden Temperaturmittelwertes beseitigt und so ist zu erkennen, dass die erste Monatshälfte etwa zwei Grad wärmer war, als die zweite warme Periode nach der Regenphase.
Ich vergleiche die Tagestemperaturen mit der langjährigen Monatsmitteltemperatur von 16,9°.
Der Temperatursturz durch die heftigen Niederschläge hat tatsächlich nur zu einer Annäherung an den Klimanormalwert für den August geführt. Immerhin waren neun Tage mehr als 5° zu warm. Nur vier Tage hatte eine niedrige Temperatur.
Im zweiten Schritt vergleiche ich die Werte von 2015 mit langjährigen Mittelwerten und Extremwerten.
Ende Juli, Anfang August gibt es 18 bis 20° die höchsten Tagesmitteltemperaturen. Bis zum Monatsende sinken diese auf rund 16°.
Es gab sieben Temperatur-Extreme, also Tage an denen die Temperatur wärmer war als die obersten 10% der täglichen Werte der Jahre 1951-2010. Der wärmste Tag war der 31. August und der kühlste Tag der 18. August mit 15,0°.
An fünf Tagen war die Sonne nicht zu sehen, vier dieser Tage waren verregnet, doch am 12. August lag Hannover den ganzen Tag unter Wolken, doch es fiel kein Niederschlag. Im gesamten Monat waren es 214,4 Sonnenstunden, was 109 Prozent des langjährigen Mittelwerts entspricht.
An 13 Tagen fiel Niederschlag, davon an vier Tagen erhebliche Mengen von jeweils mehr als 10mm. Am 17. August fielen 38,5mm. Dies war ein Extremwert, der nur selten erreicht wird und sich in der ersten Abbildung auch nicht maßstäblich darstellen lässt. Ich habe in die Tagesstatistik seit dem 1.1.1946 geschaut und es gab überhaupt nur 13 andere Tage, an denen mehr Niederschlag gefallen ist. Insgesamt fielen im Monat 109,6mm oder 173 Prozent des langjährigen Mittelwerts für diesen Monat. Es war dies kein extrem nasser Monat.
Es gab nur ein Windereignis. Am 14. August erreichte der Wind Spitzenwerte von 19,9 m/s. Dies ist ein stürmischer Wind und entspricht Windstärke 8 Beaufort-Skala.
Alle Messwerte stammen wie jeden Monat vom Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom Blogautor.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen: