Der Januar 2016 bot alles was einen Wintermonat ausmacht. Frost und Schnee, der liegen bliebt. Doch es waren nur zwei Episoden und die warme Luft am Monatsende sorgte dafür, dass die Monatsdurchschnittstemperatur mit 1,7° gleich
1,1° über den langjährigen Mittelwert der Periode 1961-1990 (Klimanormalwert/CLINO) lag.
-Vergleiche die Berichte des Vormonats und des Folgemonats-
Die erste Abbildung zeigt die täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD), die kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt werden. Auf der linken Skala können die täglichen höchsten und tiefsten Temperaturen abgelesen werden und auf der rechten Skala die Niederschlagmenge in mm und die Sonnenstunden.
Der 2. Januar war der letzte Tag einer deutlich zu warmen Witterung. Es folgte eine viertägige Winterepisode mit Schnee und Eistagen, die mit stürmischen Wind genauso plötzlich endete wie sie begann. Nach etwas mehr als einer Woche drehte der Wind und mit östlichen Luftmassen kam die winterliche Kälte zurück nach Hannover. Es fiel wieder Schnee, der auch wieder liegen blieb.
Es wurde deutlich kälter als in der ersten Episode. Die
tiefste Temperatur des Monats wurde am
22. Januar mit -12,3° gemessen. Bereits am 17. Januar wurde am Boden eine Kälte von -17,3° registriert. Doch mit einem erneuten Wechsel der Windrichtung wurde der winterliche Anblick verdrängt.
Zu den Eistagen und ihrem Ende habe ich einen eigenen Beitrag veröffentlicht. Die höchste Temperatur am 22. Januar von -0,5° war auch gleich die tiefste Temperatur am Folgetag. Es wurde sehr warm für einen Januar. Am
27. Januar erreichte die
Höchsttemperatur 12,7°.
Mittelwerte verschleiern oftmals die Dynamik des Wetters. Im Januar wurden im langjährigen in Hannover 15 bis 17 Frosttage und 6 bis 7 Eistage beobachtet. In diesem Jahr waren es
14 Frosttage und 8 Eistage. Auch bei den Tagen mit
Bodenfrost standen die
22 Tage diesen Jahres einer langjährigen Beobachtung von 13 bis 25 gegenüber.
Diese Werte bestätigen einen normalen Wintermonat, doch dieser war mehr als 1° zu warm. Seit dem 21. Februar 2014 liegt die
Jahrestemperatur von Hannover kontinuierlich mehr als 1° über den langjährigen Mittelwert von 8,9° (für 1961-1990). Für den Zeitraum Februar 2015 bis Januar 2016 lag die Jahrestemperatur bei 10,5°.
Der bisherige Rekord liegt bei 27 Monaten. Zwischen Ende 2006 und Anfang 2009 war es kontinuierlich mindestens 1° zu warm und davon sogar mehr als 10 Monate mehr als 2° zu warm. Der Klimawandel lässt grüßen.
Aus den stündlichen Messwerten berechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Dargestellt sind die Tagesmitteltemperatur (rot) und der vom Autor berechnete 5-Tage-Durchschnittswert (grün), der zum einen die Extreme abmildert (besonders deutlich am 20. Januar), aber auch die Temperatur einer Witterung (dem Wetter mehrerer Tage) zeigt. Der Monat begann mit dem Ende einer 35 Tage andauernden zu warmen Witterung, die im
Dezember gleich zu mehreren Temperaturrekorden führte.
Auch hier sind die beiden Winter-Episoden und deutliche Erwärmung am Monatsende zu erkennen.
Es gab gleich drei
kälteste Tage. Sowohl für den 6., als auch für den 18. und 21. Januar wurde eine Tagesmitteltemperatur von
-6,2° berechnet. Der
wärmste Tag war der 27. Januar mit
10,7°.
Die nächste Abbildung zeigt warum, der Monat zu warm war.
Die Tagesmitteltemperatur wird in einem ersten Schritt mit dem Klimanormalwert für den Monat verglichen. Der Januar hat in Hannover im Klimadiagramm für die Jahre 1961-1990 eine Durchschnittstemperatur von 0,6°. In der ersten Winterepisode lagen drei Tage mehr als 5° unter diesem Wert. In der zweiten Episode waren es vier Tage. Zum Monatsende gab es dann aber gleich sieben Tage an denen es mehr als 5° zu warm war. Die drei kältesten Tage waren 6,8° zu kalt, doch die Abweichungen nach oben waren extremer. In der Summe erklärt diese Abbildung die positive Abweichung von 1,1°.
Der Vergleich mit den täglichen Mittelwerten variiert die bisherige Aussage.
Dargestellt sind der langjährige Mittelwert für 1951-1980 (rote Linie) und 1981-2010 (grüne Linie) sowie die Grenzwerte für extrem zu warme und extrem zu kalte Tage. Die täglichen Mittelwerte zeigen, dass im Januar in Hannover die Tagestemperatur zwischen -1 und 3° schwankt. Die erste Winterepisode ist noch im normalen Bereich von 80% aller Werte für jeden Tag. Erst mit der zweiten Abkühlung gibt es am 18. und 21. Januar extrem kalte Tage. Die folgende Erwärmung führte gleich zu vier extrem warmen Tagen im Januar und am 26. Januar wurde ein neuer
Wärmerekord erreicht.
An 21 Tagen fiel Niederschlag. In der ersten Kälteperiode blieb an sechs Tagen Schnee liegen, der am 6. Januar 7 cm hoch lag. In der zweiten Kältephase waren es sieben Schneetage, die am 17. Januar einen Spitzenwert von 12 cm erreichten.
In der Summe fielen im Monat
46,7 mm Niederschlag oder 89% des langjährigen Mittelwerts.
An 16 Tagen zeigte sich die Sonne, davon angeblich am
1. Januar für eine Minute. Zusammen waren dies
40 Sonnenstunden oder 96% des langjährigen Mittelwerts.
Es gab drei
Windereignisse. Am 8. und am 29. Januar wehte ein stürmischer Wind der Windstärke 8 und am 30. Januar wurde mit 22,8 m/s sogar die Windstärke 9
Sturm erreicht.
Alle Messwerte stammen wie jeden Monat vom
Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom
Blogautor.
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Die folgenden Symbole führen jeweils zum genannten rückblickenden Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der
Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2009:
Der
Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt:
2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den
Monat April, der langfristig immer
sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den
Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das
Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den
Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum
sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter
1985/86 und 2011/12 und aktueller zum
langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen: