Der August 2016 war in Hannover ein wechselhafter Monat. Temperatur, Sonnenstunden und Niederschläge zeigten markante Ausschläge. Es gab sehr kühle Tage, die sich wie eine Ankündigung des Herbstes anfühlten. Die sehr heißen Tage am Monatsende führten dann dazu, dass die Monatsdurchschnittstemperatur auf 18,0° anstieg und damit war der August 1,1° wärmer als der langjährige Mittelwert (CLINO) der Periode 1961-1990.
Zu sehen sind die graphisch aufgearbeiteten täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen des Deutschen Wetterdienstes, die dieser kostenfrei zur Verfügung stellt.
Die Hundstage am Monatswechsel Juli/August entfielen. In der ersten Monatshälfte gab es nur einen sonnigen Tag, an den an mehr als der Hälfte des Tages die Sonne schien. In dieser Zeit gab es auch nur einen Sommertag. Es folgten drei sommerliche Perioden, so dass am Ende 8 Sommertage und 4 Tropentage zu Buche standen. Im langjährigen Mittel sind in Hannover 7 bis 10 Sommertage und 1 bis 2 Tropentage zu erwarten. Die höchste Temperatur wurde am 28. August mit 34,4° gemessen. Dem steht als tiefste Temperatur 6,9° am 11. August gegenüber.
Aus den stündlichen Messwerten berechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Dargestellt sind die Tagesmitteltemperatur (rot) und der daraus von mir berechnete Durchschnittswert für jeweils 5 Tage.
Die Abkühlung in der zweiten Woche führte zum kühlsten Tag. Für den 10. August wurde eine Tagesmitteltemperatur von 12,0° berechnet. Sonnenschein und heiße Luft aus Südeuropa führten zu Tropentagen und am 26. August erreichte die Tagesmitteltemperatur 26,1°.
Der Vergleich der Tagesmitteltemperatur mit den CLINO-Monatswert von 16,9° zeigt dies noch einmal deutlich.
Die kühle Periode relativ sich, denn es waren nur drei Tage (9.-11.8.) an denen es mehr als 2° zu kühl war, aber sowohl der 3.8. wie auch der 7.8. waren mehr als 2° zu warm und vom 24.-28.8. war jeder Tag mehr als 5° zu warm.
Im Verlauf des Augusts beginnt die allmähliche Abkühlung. Während zu Monatsbeginn die Durchschnittstemperatur noch bei 17,1-19,2° liegt, sink diese bis zum Monatsende auf 15,1-16,3°.
Im Vergleich mit täglichen Mittelwerten und Extremwerten ist eine weitere Aussage zu den warmen Tagen möglich. Wie beschrieben, waren der 3. und 7. August mehr als 2° zu warm. Doch im langjährigen Mittel der Werte der Jahre 1981-2010 sind 2° zu warm nicht signifikant. Die kühle Periode war extrem zu kühl und am 10. und 11. wurden neue Rekordwerte für den jeweiligen Tag aufgestellt.
Von den fünf heißen Tagen brachten der 26. und 28. einen neuen Wärmerekord.
Der August brachte, wie zuvor jeder Monat außer dem Mai im 30-jährigen Durchschnitt einen neuen Rekordwert. Die Durchschnittstemperatur der Jahre 1987-2016 beträgt 18,1°, während der CLINO-Wert bei 16,9° liegt.
Die vielen sonnigen Tage am Monatsende führten dazu, dass die Monatsausbeute bei 208,9 Sonnenstunden lag, was 106% des langjährigen Monatsmittel entspricht.
Mit der Ausnahme des Regentages am 6. August (11,4 mm) gab es nur wenig Niederschlag. Die Monatssumme beträgt 22,6 mm was nur 36% des Mittelwerts entspricht. Es gibt aber bisher keinen langjährigen Trend zu einem trockenen Hochsommer.
Es gab kein Windereignis.
Alle Messwerte stammen wie jeden Monat vom Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom Blogautor.
- - - - -
Die folgenden Symbole führen jeweils zum genannten rückblickenden Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
- - - - -
Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen: